Hans Itten: Naturdenkmäler im Kanton Bern, Verlag Paul Haupt, Bern, 1970 |
Der Bundesrat ist dieser Anregung nachgekommen. Er wandte sich zunächst an den Schweizerischen Bund für Naturschutz und ersuchte ferner die Kantonsregierungen, die nötigen Schritte in die Wege zu leiten.
Der bernische Regierungsrat unterstützt die Bestrebungen des europäischen Naturschutzjahrs und nimmt mit Befriedigung davon Kenntnis, dass sich der Naturschutzverband des Kantons Bern in Zusammenarbeit mit andern Organisationen für die gute Sache einsetzt und eine Ausstellung sowie Vorträge veranstalten wird. Der Staat leistet seinen besondern Beitrag mit der Herausgabe des vorliegenden Führers zu den Naturdenkmälern im Kanton Bern. Es freut uns besonders, dass es dem ersten und langjährigen Präsidenten der kantonalen Naturschutzkommission und nachmaligen Beauftragten für Naturschutzfragen, Dr. h. c. Hans Itten, möglich war, diesen Führer zu schreiben. Er stellt damit als rüstiger Achtziger einen schönen Teil seiner verdienstvollen Lebensarbeit zusammenfassend dar.
Der Regierungsrat hofft, dass dieses Taschenbuch gute Aufnahme finde, und dass mit der Kenntnis der Naturdenkmäler auch das allgemeine Verantwortungsbewusstsein gegenüber Natur und Landschaft wachse. Das Naturschutzjahr 1970 soll nicht nur Worte, sondern auch Taten zeitigen. Ein würdiger Auftakt in diesem Sinne war die grosse Aktion «Schütze Wald und Wasser», die im Herbst 1969 in unserem Kanton durchgeführt worden ist. Allen grossen und kleinen Helfern gebührt herzlicher Dank. Der Erfolg war grossartig – und beschämend zugleich: Grossartig, welche ungeheure Menge von Abfällen in fleissiger Arbeit gesammelt wurde – und beschämend, dass eine solche Menge überhaupt vorhanden war. Schönstes Ergebnis der Aktion wird sein, wenn weitherum das Gewissen geweckt und der Wille gestärkt worden ist, zu Natur und Landschaft Sorge zu tragen. Bern, den 15. Januar 1970 Fritz Moser, Regierungspräsident (Vorwort)
Moors Fazit: Ich bin seit dem 22. März 1984 im Besitze dieses Büchleins, das mir in all den Jahren immer wieder wertvolle Hinweise gegeben hat. Das Vorwort habe ich bestimmt auch einmal gelesen und veröffentliche es hier sehr gerne, da es 50 Jahre nach Erscheinen aufzeigt, was damals offenbar und in erster Linie unter «Naturschutz» verstanden wurde. Klar doch, sind Naturdenkmäler auch heute noch schützenswert und die Verunreinigung von Wäldern, Seen und Flüssen durch achtlos weggeworfenen Abfall nach wie vor ein leidiges Thema. Letzteres nennt sich inzwischen «Littering», und was damals nicht ansatzweise ein öffentliches Thema war, prägt heute die weltweite Diskussion: Der durch den Menschen verursachte Klimawandel und seine zunehmend sichtbaren, gravierenden Folgen für Mensch und Umwelt. Und ja, für die ewiggestrigen Politiker und deren Gefolgsleute aus jenen Reihen, aus der auch Fritz Moser stammte, wird es vielleicht weitere 50 Jahre dauern, bis sich die aktuelle Realität in deren Gehirnwindungen festgesetzt hat. Ob es sich dann noch lohnt, irgendwelche Massnahmen zu ergreifen, wage ich zu bezweifeln.
Fritz Moser (1908–1985) studierte in Bern Jus und eröffnete danach in Thun eine Praxis als Notar. Er war Verwalter der Ersparniskasse Wangen an der Aare und dort auch Gemeinderat. Von 1946 bis 1958 war er Berner Grossrat und Fraktionspräsident der Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (später Schweizerische Volkspartei). 1958 wurde er Regierungsrat (1958 bis 1960 Justizdirektor, 1960 bis 1974 Finanz- und Kirchendirektor). Ab 1974 arbeitete er als Kantonalbankpräsident. Zudem war er Vorstandsmitglied der Berner Musikgesellschaft, Präsident der Stiftung Schloss Landshut, Präsident des Kunstmuseums Bern und Verwaltungsratspräsident der Berner Kraftwerke AG. Während seiner Amtszeit als Regierungsrat realisierte Moser das Finanzhaushaltsgesetz und eine Steuerreform.
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