8. März 2020

Homo faber

Max Frisch: Homo faber, Suhrkamp,
Frankfurt/Main, 1957
Der für die UNESCO tätige 50-jährige Ingenieur Walter Faber muss als Insasse eines Flugzeugs in der mexikanischen Wüste notlanden. Dort schliesst er Bekanntschaft mit dem Düsseldorfer Herbert Hencke, der sich als Bruder seines ehemaligen Freundes Joachim entpuppt. Er erfährt, dass Joachim seine ehemalige Geliebte Hanna geheiratet hat, die seinerzeit ein Kind von Faber erwartete. Sie hatte sich von ihm getrennt und war zu einer Abtreibung bereit.

Faber beschliesst seine Reiseroute zu ändern, um Herbert auf der Suche nach seinem in Guatemala verschollenen Bruder zu helfen. Schliesslich finden sie ihn erhängt in seiner Hütte im Urwald. Ziemlich überstürzt bucht Faber, zurückgekehrt nach New York, eine Schiffsreise nach Europa. An Deck trifft er auf die junge Sabeth, eine Yale-Studentin. Das Mädchen weckt Jugenderinnerungen und der Ingenieur verliebt sich in sie. Gemeinsam reisen sie durch Frankreich, Italien und Griechenland, wo Sabeth ihre Mutter besuchen will. Auf der Fahrt stellt sich heraus, dass die junge Frau Fabers Tochter ist. Sabeth selbst hält nach wie vor Joachim für ihren Vater und Faber ist gerne bereit, ihr zu glauben. Die inzestuöse Liebesgeschichte endet dramatisch, als Sabeth am Strand von einer Schlange gebissen wird, von dem ihr zu Hilfe eilenden Faber zurückweicht und einen Hang hinabstürzt. Rasch wird gegen den Schlangenbiss ein Gegengift verabreicht, doch Sabeth stirbt am Tag darauf an den Folgen einer Schädelfraktur. Faber hatte es versäumt, die Ärzte auf den Sturz hinzuweisen. Nach dem Tod der gemeinsamen Tochter beschliesst Faber, seinen Beruf aufzugeben und zu Hanna nach Athen zu ziehen. Als er wegen ständiger gesundheitlicher Probleme schliesslich eine Klinik aufsucht, bekommt er die Diagnose «Magenkrebs» und steht seinem eigenen Tod gegenüber.

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