12. Juli 2014

Fluchtrouten

Urs Berner: Fluchtrouten, Steinhausen,
München, 1980
Urs Berner erzählt eine Liebesgeschichte. Die Welt der Halbwüchsigen, in der sie spielt, ist mit einer bemerkenswerten Authentizität dargestellt, die Charaktere sind in ihrem Erleben und Denken mit einer wunderbaren Intensität geschildert, die an Sailingers Jugendliche in «Der Fänger im Roggen» erinnert.

Der Hintergrund bildet ein Dorf im Bannkreis einer Grossstadt, dessen Eigenart durch ein modernes Einkaufszentrum und durch Trabantensiedlungen zerstört wird: ein Beispiel für viele. Das häusliche Milieu, aus dem Rocky kommt, kennt keine Autorität; es ist geprägt durch eine gutverdienende, arbeitende Mutter mit ihrem «Verhältnis», die ihr schlechtes Gewissen gegenüber ihrem Sohn kompensiert: durch Verwöhnen an falscher Stelle. In dieser unwirklichen Welt beginnen die Fluchtrouten, die Rocky sucht und die ihn zu einem jugendlichen Delinquenten werden lassen, der sein Verhalten an Film-Idolen orientiert. Als Ausbruchsmanöver fängt seine Beziehung zu Marianne an – die Liebesgeschichte, die im Mittelpunkt des Romans steht. (Klappentext)

AG: Baden, Spreitenbach TI: Ascona ZH: Rangierbahnhof Limmattal, Stadt Zürich

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