2. Juli 2014

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Ich war peinlich berührt. Vermutlich sass ich nun dort, wo sonst seine Frau zu sitzen pflegte. Ich erlaubte mir die Frage, woran sie denn gestorben sei. Moustaki hantierte an der Kaffeemaschine herum und begann zu erzählen.
Natalie sei eine aussergewönliche Frau gewesen. «Une femme extraordinaire.» Sie hätten sich in der Bretagne an einem Festival für keltische Musik kennen gelernt. Sie stammte aus der Normandie und er sei in der Auvergne aufgewachsen. Sie hätten sich noch während des Festivals so etwas wie ewige Liebe geschworen. Ja, es sei ein wahrer «coup de foudre» gewesen. Liebe auf den ersten Blick. Mit allem Drum und Dran, mit sämtlichen Verrücktheiten, die zwei Menschen in diesem Zustand begingen. «La vraie folie» sei es gewesen, der reine Wahnsinn. Selbst das feucht-kalte Sommerklima hätte ihnen nichts anhaben können, auch wenn sie meistens nicht viel angehabt hätten.

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