10. September 2015

Sie irren, Herr Staatsanwalt

John Frédéric Vuilleumier: Sie irren, Herr
Staatsanwalt, Schweizer Verlagshaus,
Zürich, 1962, vergriffen
In diesem grossangelegten Roman packt der erfolgreiche Schweizer Schriftsteller J.F. Vuilleumier unerschrocken «heisses Eisen» an: das Problem des Justizirrtums und des unschuldig Verurteilten.

In einem kleinen Juradorf wurde der alte Kräutergrahm in seiner einsamen Waldhütte ermordet aufgefunden. Hinter verschlossenen Türen vorerst, dann immer lauter bezichtigen die Dorfbewohner ihren jungen Schulmeister Heinz Gotting der verbrecherischen Tat, nur weil er ein Rauhbein und ein Zugewanderter ist. Als fragwürdige Zeugen belasten sie den Lehrer vor den Schranken des Gerichtes schwer. Selbst seine heimliche Geliebte, das triebhafte Eheweib des Sonnenwirtes, klagt ihn an. Der berühmte Staatsanwalt Hirt, ein Paragraphenmensch, dessen Privatleben keineswegs makellos ist, überzeugt das Gericht von Gottings Schuld mit allem Raffinement des gewiegten Juristen. Zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt, erleidet Gotting in seiner Zelle alle Qualen des unschuldig Verurteilten. Als man den wirklichen Mörder entdeckt, wird der Schulmeister endlich frei. Frei? – Nur im Sinne der Justiz, die Erinnerungen geben ihn aber ebenso wenig frei wie der Makel, der an ihm haftet; wie Eumeniden verfolgen sie ihn und brechen seine letzte Lebenskraft. (Klappentext)

BE: Orvin, Biel BS: Stadt Basel

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