15. September 2015

Die Schneekanone von Allmendingen und andere Scheusslichkeiten

Meine neuste Route auf Thuner Gemeindegebiet führte mich gestern von Dürrenast via Gwatt nach Allmendingen, wo noch ein paar Quartiersträsschen meiner Begehung harrten. Daselbst angelangt, vernahm ich dumpfen Schiesslärm vom nahen Waffenplatz. Das zu durchwandernde Wohnquartier ist am Auenwald des ehemaligen Kanderlaufs gelegen. Der schmale Waldstreifen grenzt direkt an den Waffenplatz, weshalb der Lärm bedrohlich näher rückte. Bevor sich meine Route just im Auenwäldchen fortsetzte, gelangte ich bei einem Einfamilienhaus an einem sonderbar anmutenden Gerät vorbei. Ich dachte zuerst an einen Bautrockner, bei genauerer Betrachtung entpuppte sich das Ungetüm jedoch als Schneekanone. Unglaublich, was sich gewisse Leute auf 560 Meter über Meer vor das Haus stellen. Unglaublich auch das Sperrfeuer, in das ich hernach zumindest akustisch geriet. Maschinengewehre knatterten, gröbere Artillerie feuerte ohne Unterlass seine Geschosse ab. Dazwischen bellte ein Militär unverständliche Schiesskomandos über das Schlachtfeld. Der nahe des Wohngebietes erschallende Kriegslärm liess jedes 1.-August-Geknalle zum Kindergeburtstag degradieren. Ich war froh, dem Wald unbeschadet zu entkommen und in die mir noch letzte fehlende Allmendinger Quartierstrasse einzumünden. Über deren Ende zeigte sich – nomen est omen – das Schreckhorn.

Wer mit der Schneeschleuder abgeschlossen hat, kauft sich in Allmendingen bei Thun eine Schneekanone – passend zum Schiesslärm der Schweizer Armee von der nahen Allmend.



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