25. September 2015
Die goldene Jungfrau mit dem Ziegenbock
Von dieser Sorte Bänkli habe ich bereits in einer Trilogie berichtet. Vergangene Woche geriet ich im Baselbiet erneut an zwei Exemplaren vorbei. Von der ersten Begegnung oberhalb Zunzgens soll hier die Rede sein. Jede der 150 von der Basellandschaftlichen Kantonalbank gestifteten Bänke ist mit einer Plakette versehen. Das Exemplar von Zunzgen erzählt vom Heidenbüchel:
Fährt man auf der Autobahn Richtung Basel an Zunzgen vorbei, dann erspäht man rechts einen mysteriösen Erdhügel, in der Regel mit einer Schweizer Fahne: den Heidenbüchel. Um ihn ranken sich viele Sagen und Legenden. P. Suter und E. Strübin schreiben in ihrem Buch der Baselbieter Sagen vom Grab des Hunnenkönigs Attila, von seinem verborgenen Schatz, von einem Raubritterschlösslein, von einer Kappelle. Eine Sage meint sogar, dass sich im Büchel eine goldene Jungfrau aufhält, die sich einen Ziegenbock hält. Jeden Weihnachtsmorgen reitet sie auf ihm an den Diegterbach, um mit einem goldenen Kamm ihre Haare zu bürsten.
Die Archäologen datieren den künstlichen Hügel, der eine hölzerne Wohnburg trug, ins 10. Jahrhundert. Seit 1948 wird der Heidenbüchel im Wappen von Zunzgen dargestellt.
Heinomoll, diese Bänkli sind wahre Schulbänkli der Lokalhistorie. Mein Dank geht an die Bank des Kantons Basel Landschaft!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen