Landolf Scherzer: Der Grenz-Gänger, Aufbau Verlag, Berlin, 2005 |
Dass das Ende der sozialistischen Republik nicht nur sein Gutes hatte, verdeutlichen die von Scherzer 2004 angetroffenen Zustände. Eine hohe Arbeitslosigkeit wegen der zahlreichen Betriebe, die ihre Türen nach der Wende dicht machten, verbitterte Ost- und Westbürger, die sich von den Politikern übers Ohr gehauen fühlen oder aber die unzähligen Vorurteile beider Volksgruppen dies- und jenseits des Todesstreifens: Jede Grenze hat ihre Krux. Selbstverständlich finden auch positive Aspekte Erwähnung, doch nach der Lektüre scheint mir das Negative zu überwiegen. Bleibt also zu hoffen, dass sich die Menschen von Thüringen, mit jenen von Bayern und Hessen – und umgekehrt – in den vergangenen Jahren weiter angenähert und arrangiert haben. Landolf Scherzer ist so oder so ein wiederum spannend zu lesendes Buch gelungen, das sich gerade auch für Nicht-Kenner des Landstrichs zur Lektüre empfiehlt.
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