17. Juli 2020

Meine fotografierende Marlboroschachtel

Die Smartphones gelten bekanntlich als Killer der kompakten Digitalkameras. So erleben es zumindest die Hersteller und Verkäufer dieser kleinen Wunderwerke. Wie schade diese Entwicklung ist, habe ich diese Woche einmal mehr erlebt. Als zunehmend begeisterter Benutzer von Olympus-Kameras, ist mir neulich auf einem Jekami-Händlerportal die XZ-10 unter die Augen gekommen, von deren Existenz ich bis dato nicht einmal gewusst habe. Und weil das Interesse an diesem Kamerazwerg derart klein war, ging ich problemlos als Gewinner der Auktion hervor. Selbstverständlich habe ich mich vor der Bieterei im Web über diesen Winzling schlau gemacht. Und da ich mit der grösseren Schwester der XZ-10, der XZ-2, bereits vertraut war, wartete ich gespannt auf das, was mir der Verkäufer zukommen lassen würde.



Und in der Tat kam da genau das, was man mir versprochen hatte: Eine praktisch neue Kamera, oder vielmehr ein «Kameräli» mit Baujahr 2013, das betriebsbereit gerade mal 220 Gramm auf die Waage bringt. Auch die Abmessungen lassen sich in Sachen Kleinheit sehen, wenn man dem überhaupt so sagen darf, denn die Kamera passt nicht nur in jede Hosen- sondern auch in jede Hemdtasche, ohne dass sein Träger zu Schlagseite neigt. Also, die Masse betragen: 102.4 x 61.1 x 34.3 mm (ohne hervorstehende Teile), was etwa der Grösse einer Zigarettenschachtel entspricht.



Doch dies alleine ist nicht der Punkt, denn was die XZ-10, die es längst nicht mehr als neue Kamera zu kaufen gibt, denn 7 Jahre seit dem Markteintritt sind im digitalen Zeitalter eine halbe Ewigkeit – was die Kamera schliesslich ungemein attraktiv macht, sind:
  1. Das lichtstarke Fünffach-Zoom-Objektiv mit einer Lichtstärke von f1.8 bei 26 mm Kleinbildäquivalent und f2.7 bei 130 mm.
  2. Der drehbare Objektivring, der sich programmieren lässt.
  3. Die Einstell- und Funktionsmöglichkeiten, die einer «grossen» Kamera in nichts nachstehen.
  4. Ein Display, auf dem man auch bei grellem Lichteinfall noch sieht, was Sache ist.
  5. Der knackige Akku, der im besten Fall 300 Aufnahmen erlaubt.
  6. Die Bildqualität.


Für einen Leichtgewichts- und Qualitätsfetischisten wie mich ist die XZ-10 von Olympus fast schon so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau. Was mich indes ärgert: Weshalb habe ich von diesem Wunderwerk erst jetzt erfahren, durch Zufall, weil sie jemand in fast ungebrauchtem Zustand loshaben wollte? Ärgern auf sehr hohem Niveau, ich weiss, doch verwunderlich ist es allemal. So oder so, ich bin glücklich über meinen Kauf und möchte es an dieser Stelle nicht unterlassen, die ersten Fotos der XZ-10 zu präsentieren, die diese Woche in der Mittagspause und am Feierabend entstanden sind. Voilà!

Und ja, auf die anstehende Bergwanderung kommt sie selbstverständlich mit.

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