Lukas Hartmann: Die Seuche, Fischer, Frankfurt/Main, 1997 |
Die beiden jungen Menschen treffen auf eine Prozession von Büssern. Mathis besteht darauf, sich dem Geisslerzug nach Bern anzuschliessen. Widerwillig folgt Hanna ihrem Bruder. Die Wächter vor den Toren der Stadt weigern sich, die Büsser einzulassen. Diese dringen trotzdem ein und machen sich auf zur Judengasse, um die angeblichen Verursacher der Pest zu bestrafen. Mit blindem Hass jagen die Geissler die Juden an die Aare und setzen sie in brennende Boote. Als die städtischen Wachen kommen, kann sich Hanna im allgemeinen Durcheinander am Aareufer verstecken.
Ein Fischer findet die junge Frau und nimmt sie bei sich auf. Hanna arbeitet hart und betreut einen Stand auf dem Fischmarkt. Dort beobachtet sie regelmässig ein kleines Mädchen, das an der Hand einer Magd den Markt besucht. Die bereits abgeklungene Pest breitet sich plötzlich wieder aus. Die Augen des kleinen Mädchens lassen Hanna keine Ruhe. Als sie den Namen der Familie des Kindes ausfindig gemacht hat, verlässt sie den Fischer und geht zu nämlichem Haus des Herrn von Gysenstein. Nachdem sie auf die Frage der Magd bestätigt hat, etwas von der Heilkunde zu verstehen, wird sie eingelassen. Das kleine Mädchen heisst Hildi und weicht keinen Schritt von Hannas Seite. Hanna versucht, alles Wissen, das sie von der Grossmutter gelernt hat, anzuwenden, aber die Seuche ist stärker, und Frau von Gysenstein, deren Sohn und die Magd sterben. Der Vater stürzt sich im Wahn und Schmerz von einer Mauer, und Hanna und Hildi sind am Schluss allein in einem wegen der Pestfälle abgeriegelten Haus.
Eingeschoben in die Handlung sind kurze Texte, die den Bezug zur Gegenwart herstellen. Eindringlich wiederholen sich diese kurzen Szenen über Sam Ssenyonja, der in Uganda an Aids gestorben ist, oder über die HIV-positive Fixerin Wanda oder den ebenfalls HIV-positiven Bluter Klaus. (Inhaltsangabe zum Buch)
BE: Rüeggisberg, Belp, Stadt Bern
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