21. April 2014

Kneuss

Beat Brechbühl: Kneuss, Diogenes,
Zürich, 1970 (vergriffen)
Artikel aus Die Zeit vom 15.01.1971
Basil Kneuss (nein, kein Künstler) hat wieder einmal genug vom Alltag, wo die Kadaver auf der Strasse nach der neuesten Mode keuchen. Er begibt sich in seinem Citroën DS 19, Baujahr 61 – und natürlich mit Koffer Klemens und Hündin Finette –, nach Murten. Einfach so – er ist jetzt dreissig und will sich ungestört seinen diversen Eigenheiten widmen.

Die Situation mit den Freundinnen ist auch etwas übersichtlicher geworden; früher kannte er auf der Strecke Genf–München in jeder Stadt mindestens 1 Mädchen. Aber da sehnt man sich nach den Freundinnen, und wenn man sie dann vor sich sieht, die kleinen Generäle in ihren kleinen Wohnungen …?!

Überhaupt, von Ruhe keine Spur. Es kommen: Cécile (die früher schlicht Cäcilie hiess), Onkel Gottfried (Materialbeschaffer im eidgenössischen Militärdepartement, wo er mit goldnem Kugelschreiber Aufträge unterzeichnet), zwei Mormonen-Apostel (die ein merkwürdig-heidnisches Vergnügen an ausgepichten Zoten zeigen), eine italienische Familie ohne Wohnung, eine Party-Einladung, ein Dichter, der nicht dichtet (und deswegen so berühmt ist) – und Eugen Schnaffelmann, der etwas zu erfolgreiche junge Unternehmer (privat eine Seele von Mensch).

Alle wollen was von Basil Kneuss (nur sein Bestes!), der doch von keinem was will, ausser … Das geht zu weit. Aber es geht noch weiter – (Klappentext)

FR: Muntelier, Murten BE: Stadt Bern

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