2. April 2014

Glückpechglück

In Biel und Umgebung lancierte ich einst meine Fussgänger- und Wanderkarriere, was nicht heissen will, dass ich die Gegend auf Schritt und Tritt erkundet habe. Im Gegenteil. So war ich beispielsweise noch nie beim Pavillon nahe der Biel-Magglingen-Bahn, auch fehlte bislang der Abstecher zum ehemaligen Feriendorf Twannberg, das sich mittlerweile Hotel Twannberg nennt.

Gestern startete ich also am Bieler Bahnhof, schlug mich zur Seevorstadt durch, von wo ich den Wanderweg zum Pavillon in Angriff nahm. Unglaublich, was dann abging. Nur wenige Schritte vom Hangfuss entfernt, wähnte ich mich in einer Art Paraparadies. Grünende Sträucher, blühende Büsche, zilpzalpende und quietschende Vögelein zelebrierten eine betörende Frühlingsorgie, derweil vom Stadtgrund Bass mimender Dumpflärm hochbrandete. Vom Pavillon genoss ich den Blick auf die Hafenanlage und den sich dahinter ausbreitenden See. An der Balustrade entdeckte ich eine pinkige Plakette, über deren Aufschrift ich übermorgen berichten werde. Die Fortsetzung der Route via Gaicht nach Lamboing kann ich meiner Leserschaft bedenkenlos empfehlen. Am Ziel gibt's zwei Restaurants sowie Postautoverbindungen nach Le Landeron oder La Neuveville.

Blick vom Pavillon auf den Strandboden und den Bielersee. Im Vordergrund die erratische Plakette.


Ich schaffte es punktgenau auf den 14.19-Uhr-Kurs nach Le Landeron und wähnte mich glücklich. Allerdings nicht für lange, denn in Le Landeron angekommen bemerkte ich, dass ich die Fotokamera – meine lieb gewonnene Lumix LX5 – im Postauto vergessen hatte. Und dieses war bereits um alle Ecken entschwunden. Ich rief Postauto Schweiz an und wurde mit der Firma FuniCar in Biel verbunden. Sie betreibt im Auftrag von Postauto Schweiz unter anderem die Linien vom Bielersee auf das Plateau de Diesse. Was folgte war eine beispiellose Such-, Find- und Rückgabeaktion, bei der Hela Moser von der FuniCar-Zentrale perfekte Regie führte. Ich wurde von Le Landeron nach La Neuveville beordert, wo mir ein Postautochauffeur die Kamera aushändigte. Sie war in der Zwischenzeit mit meinem ursprünglichen Bus auf den Tessenberg gelangt, wo sie dem neuenstadtwärts fahrenden Chauffeur übergeben wurde. Das nenne ich Dienst am Kunden, liebe FuniCar! Herzlichen Dank an alle Beteiligte! Zur Feier des Tages, hier noch eine kleine Bildstrecke der besagten Wanderung, denn mit der Kamera kamen auch die Fotos wieder in meine Hände. 

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