Henry Glass: Weltquell des gelebten Wahnsinns, Kein & Aber, Zürich, 2008 |
Moors Fazit: Glass ist krass im allermöglichsten positiven Sinne. Ich habe mich selten mit einem Buch so amüsiert wie mit diesem. Und Henry Glass (1951–2000) verstand es meisterhaft, skurrile Themen wie die Furzforschung, Flugzeugabstürze, Murphys Gesetz, das Sexleben der Päpste und vielem mehr zu Papier zu bringen. Köstlich, einfach köstlich. Hier ein Beispiel vom rückseitigen Buchumschlag:
Männer neigen im ehelichen Miteinander dazu, beschränkte Einsicht mit grossem Widerspruchsgeist zu verbinden; dazu kommt ihre geradezu stupende Unfähigkeit, sich des Hochzeitstages zu erinnern, wozu nur knapp 35 Prozent regelmässig in der Lage sind. Offenbar verstehen die Männer von Partnerschaft ungefähr so viel wie die Vögel von der Ornithologie.
Henry Glass, 1951 als Sohn einer rumänisch-deutschen Mutter und eines nordirischen Vaters in München geboren, arbeitete von 1978 bis zu seinem Tod im Jahr 2000 im Wissenschaftsressort des «Spiegel». Er war ein liebenswürdiger Chaot, der seinen angelsächsischen Spleen mit dem Tragen von knielangen Shorts, James-Joyce-Brillen und Capes darzutun pflegte.
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