Robert Louis Stevenson: Reise mit dem Esel durch die Cevennen, Büchergilde Gutenberg, Frankfurt, Olten, Wien, 1986 |
Robert Louis Stevenson: Reise mit dem Esel durch die Cévennen, Éditions La Colombe, Moers, 2001 |
Aussteiger hat es schon immer gegeen. Einige haben es zu Weltruhm gebracht. Zum Beispiel Digenes von Sinope, der zugleich einer der ersten «Hausbesetzer» war; bekanntlich nistete er sich in eine leerstehende Tonne ein. Der Amerikaner David Thoreau predigte und praktizierte in Massachussetts die Waldeinsamkeit.
Wenn man von ihren gemeinsamen Erlebnissen und Abenteuern liest, möchte man am liebsten die gleiche Reise nachvollziehen, wenn es noch Eselchen wie Modestine gäbe. Alle Unbilden der Witterung, alle Strapazen werden klaglos und humorvoll ertragen. Ob sich der Erzähler stets geschickt bei seiner Orientierung, beim Beladen des Esels und im Umgang mit den Bergbauern verhielt, sei dahingestellt. Jedenfalls wunderte es ihn in seinem sonderbaren Aufzug immer wieder, dass man in ihm nie den Dichter, sondern meist den Tramp oder Hausierer sah und vor ihm auf der Hut war.
Über die Prosa des Reisebereichts breitet sich ein Netz von Poesie. Das Lied der Landschaft wird in kräftigen und pochenden Tönen gesungen, und gelegentlich schleicht sich eine elegische Note der Sehnsucht nach der fernen Geliebten ein. In Momenten der Rast und Ruhe regen sich Gedanken über die Zwänge der Gesellschaft und die Zwanglosigkeit der Natur. (Klappentext Ausgabe Büchergilde Gutenberg)
Moors Fazit: Pflichtlektüre für all jene, die sich mit historischen Reiseberichten befassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen