Was hatten die Bayern, was wir Schweizer nie hatten? – Könige! Und wenn einer aus der royalen Dynastie der Wittelsbacher hervor sticht, dann König Ludwig II. Man nennt ihn auch den Märchenkönig, weil er unter anderem das legendäre Schloss Neuschwanstein bauen liess. Ludwig liebte die Einsamkeit und war ein grosser Naturfreund. Bereits als Kind lernte er das Gebirge kennen und lieben. Von seinem Vater Maximilian II. übernahm er junge König mehr als 19 Jagd- und Berghütten. Sie wurden für ihn zum Zufluchtsort. Auch seine berühmten Schlösser standen in engem Bezug zu den geliebten bayerischen Bergen. Der im Münchner Verlag Berg & Tal erschienene Wanderführer «Wege zum Märchenkönig» folgt den Wegen, die der Monarch einst beschritt. Dazu zitiert das Buch Bemerkungen des Königs und Berichte von Zeitgenossen. 35 genau beschriebene Touren geben Auskunft über Einkehrtipps, An- und Rückreise, Varianten, Öffnungszeiten etc.
Als einer, dem Bayernlande bislang fern Gebliebener, frage ich mich, was die dortige Tourismusindustrie ohne den mitunter wahnwitzigen König machen würde. Alleine die Besucherzahlen von Schloss Neuschwanstein imponieren: Insgesamt 1,3 Millionen Touristen wollen das Schloss jedes Jahr sehen. Im August erreicht die Besucherspitze 7500 Personen an einem einzigen Tag! Und im Januar kommen bei schlechtem Wetter immerhin noch 500 Schaulustige. Als Aussenstehender lässt sich nur erahnen, was dies für die Schlossbetreiber bedeutet. Allein schon die Toilettenreinigung ...
PS. Selbstverständlich hatten und haben auch wir Schweizer Könige: Dorfkönige, Schwingerkönige, Schützenkönige, Lottokönige, Jasskönige, etc. Nur, mögen die dem Wittelsbacher das Wasser reichen?
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