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Werner von der Schulenburg: Artemis
und Ruth, Piper, München, 1947 |
Seit der Publikation des Literaturwanderführers «Das Klappern der Zoccoli» (Rotpunktverlag) führe ich eine Liste mit Romanen und Erzählungen, die gänzlich oder teilweise im Tessin angesiedelt sind. Neulich habe ich das Verzeichnis wieder hervor geholt und mich im Web auf die Suche nach längst vergriffenen Werken gemacht. Hierbei erstand ich unter anderen drei Büchlein eines gewissen Werner von der Schulenburg (1881–1958). Allein seine
Biografie ist bemerkenswert. Meine erste Lektüre galt der Erzählung «Artemis und Ruth». Und ich war begeistert! Von Schulenburg verstand es, den Plot so zu konstruieren, den den Leser von Anbeginn nicht mehr loslässt. Und die Sprache! Schnörkellos und präzise. Schade ist diesem Schriftsteller kein nachhaltiger Ruhm beschieden. Seine Werke dümpeln heute in irgendwelchen Antiquariaten herum. Nun denn: Ich freue mich auf das Lesen der zwei anstehenden Geschichten «Briefe vom Roccolo» und «Tre Fontane». Und sollten sich diese ebenfalls als Leckerbissen herausstellen, werde ich mir weitere von Schulenburgs geistig einverleiben.
Interessantes Detail am Rande: Die Erzählung entstand am Tegernsee (Bayern) in der Zeit vom 23.3. bis zum 25.5.1945, also in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs. Veröffentlicht wurde das Taschenbuch 1947. Im Impressum liest sich kleingedruckt: «Military Government Information Control License Nr. US-E-125».
TI: Lugano, Muzzano (Hauptschauplatz), Tesserete
I: Venedig, Brescia
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