11. November 2015

Weisshorn im Visier

Das umwerfend schöne Herbstwetter führte mich gestern ins Goms, wo noch ein paar Gemeinden der Begehung harren. Vom Bahnstatiönchen Fürgangen-Bellwald stieg ich auf eine ehemalige Gletschermoräne hoch und folgte dieser bis kurz vor Fiesch. Die Fortsetzung spielte sich am Südhang ab und erstreckte sich via Betten nach Mörel und war ein absolutes Schmankerl. Nebst einer glasklaren Sicht, wobei ich stets das betörende Weisshorn vor Augen hatte, bestachen die Lärchen mit ihren goldfarbenen Nadeln. Ziemlich krass war die Durchquerung des Deischbachtobels zwischen Lax und Martisberg. Auf meiner Karte von 1985 ist noch kein Weg vermerkt. Meine DVD-Karte von swisstopo gibt einen markierten Bergweg an. Die aktuelle Online-Karte des Bundes zeigt zwar den Weg, zeichnet ihn jedoch nicht als markierte Route aus. Die Situation vor Ort präsentierte mir einen tipptopp Instand gehaltenen, als Bergweg markierten Pfad über schauerlichen Abgründen. Ein weiterer wegtechnischer Höhepunkt war der Saumpfad von Betten nach Mörel. Mehr über diesen Abschnitt in einem der nächsten Blogeinträge.

Fürgangen-Bellwald–Mörel: 15.0 km, 745 m Auf- und 1190 m Abstieg bei gut 5 Stunden Wanderzeit.


Die Wanderroute entstand übrigens im Rahmen meines Projektes, sämtliche Gemeinden der Schweiz zu begehen. Heute waren dies Lax, Martisberg, Betten, Mörel. Was Martisberg betrifft, so fusionierte die Gemeinde am 1.1.2014 mit Betten, die sich seither Gemeinde Bettmeralp nennt. Zum Zeitpunkt der Fusion zählte Martisberg gerade mal 16 Einwohner. Bei der Kapelle in Martisberg hielt ich Mittagsrast und kam mit einer betagten Walliserin ins Gespräch. Sie war gerade daran, die Blumen zu bewässern, als sie sagte, dies sei nun das letzte Mal, dass sie «bschütte». Vor ein paar Wochen lagen hier auf 1350 Meter über Meer 30 cm Schnee, erzählte sie mir, währenddem die Sonne angenehm warm an die Kapellenmauer schien. Was mich indes am meisten erstaunte: Während der fünf Wanderstunden begegneten mir nur drei Spaziergänger mit Hunden sowie ein Rennradfahrer. Henu, die Route sei dennoch all jenen empfohlen, die der Bettmeralp, der Riederalp und der Belalp aus dem Weg gehen und sich dennoch reichlich beschenken lassen wollen.

Unweit von Fiesch zeigte sich mir das Weisshorn zum ersten Mal (ganz klein rechts der Bildmitte).

Traumhafte Landschaft kurz vor Martisberg. Blick hinüber Richtung Binntal (rechts).



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