Gute Nacht über der Stockhornkette mit Chrummfadenfluh, Nünenenfluh, Gantrisch, Bürglen, Ochsen. |
Vergangene Woche. Nachmittagswanderung von Niedermuhlern (das gibt's!) nach Riggisberg. Abgesehen davon, dass mich der doofe Hund beim Gehöft Ratzenberg (ja, es war einer dieser Appenzeller Mischlinge) nervte und mit ihm sein Meister und dem Ich-kann-ihn-nicht-mehr-hören-Satz «dä macht nüüt»! Ich mache ja auch «nüüt», aber der Tag wird kommen, wo ich einem dieser «Dä-macht-nüüt»-Hundehalter eins runterhaue. Vielleicht finde ich irgendwo im Web eine Statistik von Menschen, die von «Dä-macht-nüüt-Viechern» gebissen worden sind. Vielleicht sind sogar Sie, liebe Leserin, lieber Leser Opfer von nichts machenden Hunden geworden. Wenn ja, melden Sie sich doch bitte bei mir! Damit nun nicht der Eindruck entsteht, ich sei ein Hundehasser, muss ich erwähnen, dass ich Hunde extrem gerne habe. Mit ihren Chefs hingegen, tue ich mich in Fällen wie dem genannten schon etwas schwerer.
Also, abgesehen vom Ratzenberger Wadenbeisser, war diese Tour eine von der Sorte Eigermönchundjungfrau und Niesen und Stockhorn und Chrummfadenfluh und Nünenenfluh und Gantrisch und Bürglen und Ochsen, (holdrio!) im Herbstlichtglanz. Und auch das Schwarzenburgerland, im Herbstlichtglanz. Chrächen und Gräben und Eggen und Höger und Blätze, allesamt im Herbstlichglanz. Im Flachland herrscht zarter Dunst, doch darüber besticht die Sicht. Es ist einer jener Momente, wo selbst der trotzigste Antipatriot zum Patrioten wird, ja, zum Berner Patrioten sogar. Er denkt an Gotthelf, von Tavel und Gfeller. Das «bluemete Trögli» gewinnt für Stunden seine Unschuld zurück. Am liebsten hörte man nun einen Jutz oder ein Alphorn oder einen Hudigääggeler. Selbst die Kühe und Rinder erwecken den Eindruck, für nichts Anderes auf dieser Welt zu sein, als Gras zu fressen und irgendwann eines natürlichen Todes zu sterben (dülidüüü!). Und wem das nun etwas zu schwülstig daher kommt, der mache einen Selbstversuch und schaue sich die kleine Bildstrecke von diesem denkwürdigen Nachmittag zwischen Bundeshaus und Schreckhorn an.
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