20. September 2014

43

Wie beruhigend, dass hinter dem Fin du Monde nicht fertig war. Ich stieg ab in ein Quertal, das bereits typischen Jura-Charakter aufwies. Der Gegenanstieg führte mich unter brennender Sonne auf den Spitzberg, eine mit Alpweiden bestückte Erhebung, deren Zugehörigkeit zur ersten oder zweiten Jura-Kette mir nicht ganz klar war. Ich beabsichtigte, auf dem höchsten Punkt zu campieren, weil ich mir von dort eine umfassende Fernsicht erhoffte. Beim letzten Berghof fragte ich die junge Sennerin, ob es mir gestattet sei, auf dem Gipfel zu übernachten.
    «Vous osez, Monsieur, si les bêtes ne vous dérangent pas», sagte mir die in verdreckten Gummistiefeln steckende Frau. Aus Erfahrung wusste ich, dass das Zelten auf einer Kuhweide keine gute Idee war, mir womöglich eine schlaflose Nacht und versabberte Planen bescheren würde. Ich lehnte daher dankend ab. Ich könne, wenn ich möchte, im Heu schlafen, anerbot mir die Bergbäuerin. Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Ob denn ihr Chef nichts dagegen hätte, fragte ich sie.
    «Le chef, c'est moi!», sagte sie mit einem gewissen Stolz.


* * *


Mitteilung in eigener Sache
Die Geschichte Das Ansinnen geht nun in den vorzeitigen Winterschlaf. Wie es mit Cyrill Beck weitergeht, erfährst Du im kommenden Frühling in diesem Blog!
 

4 Kommentare:

  1. härzlich guetemorge und ich bin nicht glücklich,dass ich mit der Lektüre bis zum Frühling warten muss! Ich habe die täglichen Fortsetzungen sehr genossen und weiss nun nicht mehr,was ich am Morgen machen soll...Janu, es bleibt mir nichts anderes übrig, als eben - zu warten! Ich wünsche Ihnen einen guten Winter und freue mich schon heute auf den nächsten Frühling. Es Grüessli abem Längebärg. Ursula

    AntwortenLöschen
  2. Gibt es das Ansinnen eigentlich auch in Buchform??

    AntwortenLöschen