1. September 2014

34

Als ich oben ankam, war ich dann doch zu müde, die Lektüre fortzusetzen. Einzig die auf der Umschlagklappe abgedruckte Kurzbiografie des Autors schaffte ich noch.

    Geboren 1960 in St. Gallen/Schweiz als Sohn eines in Vergessenheit geratenen Schriftstellers aus Preussen. Die Mutter entstammt einer Toggenburger Bauernfamilie. Balz Thürknauf ist zwölf, als die Eltern in einem Autounfall sterben. Das Waisenkind gelangt in der Folge auf einen Bauernhof im Tösstal, wo ihn die Pflegefamilie lieblos aufwachsen lässt. Trotz der schwierigen Verhältnisse schafft Thürknauf den Weg in die Eigenständigkeit. Nach einer Lehre als Möbelschreiner weilt er für zwei Jahrzehnte als Entwicklungshelfer in Mittel- und Südamerika. Dort entdeckt er nicht nur die Mystik des Lesens, er beginnt – sachte vorerst, dann zunehmend intensiver – mit Schreiben, ohne Veröffentlichungen indes. Seit seiner Rückkehr in die Schweiz im Jahr 2000 arbeitet Balz Thürknauf als Matrose auf dem Vierwaldstädtersee. Er lebt als glücklicher Junggeselle im luzernischen Kastanienbaum, wo er sich den Winter hindurch mit Schreiben über Wasser hält. «Eigenbrot» ist sein vierter Roman. Für seinen Erstling «Hurenkinder» wurde der Autor mit dem Literaturpreis der Stadt Wörgl ausgezeichnet.

    Gerne hätte ich gewusst, wie das Buch in den Salon des Lion d'Or gekommen war. Noch bevor ich meiner Fantasie freien Lauf lassen konnte, überkam mich der Schlaf.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen