Roland Heer: Fucking Friends, Bilgerverlag, Zürich, 2010 |
«Von da an ging es abwärts, schneller, viel schneller als erwartet. Blankeis statt Schutt. Die Weisse Spinne voll auf Speed, aus dem Wasserfallkamin kam ein Grölen, die Rampe dröhnte, beim Todesbiwak riss es mir die Flügel ab, beim Hinterstoisser-Quergang meine Beine, der Zerschrundene Pfeiler köpfte mich. Lichtgeschwindigkeit, dachte ich, schwarzes Licht - und jetzt platzen, bitte, doch der Aufprall wollte nicht kommen.»
Gregor Bold, 43, passionierter Extrembergsteiger, verliert durch einen Flugzeugabsturz Frau und Kind – zum Zeitpunkt des Unglücks ist er auf einer Expedition im Himalaya. Nach seiner Rückkehr zieht er sich zurück, er hadert mit Gott und der Welt, verfällt physisch und psychisch und findet sich in einer psychiatrischen Klinik wieder.
Zurück im Leben, aber mehr oder weniger beziehungsunfähig, entdeckt Gregor das Internet als Partner-Plattform: Einloggen ist der Ausgang des Singles aus seiner selbstverschuldeten Einsamkeit. Er gerät rasch in den Strudel eines immer intensiver werdenden Kontakt-Knüpfens, trifft Frauen bald schon im Dutzend, er lebt im Versuch, möglichst nichts auszulassen: exzessiv, obsessiv und immer verzweifelter.
Via Internet lernt Gregor auch Heike kennen: sie ist hübsch, anzüglich und verkommen. Heike und Gregor verlieren jegliche Scham voreinander und vor sich selber. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Dynamik aus Verletzung, Sex und Gewalt, welche sie gegenseitig in Gang setzen, ins Katastrophale eskaliert. (Inhaltsangabe zum Buch)
AG: Aarau GL: Chly Kärpf, Fanenstock SZ: Bockmattli UR: Salbitschijen VS: Matterhorn ZH: Stadt Zürich, Schlieren A: Feldkirch D: Dresden Diverse: Himalaja, Mutzagh Ata, Serifos, La Gomera, Stromboli
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