31. Juli 2019

Lust auf Landschaft

Elisabeth Kaestli, Helen Stotzer: Lust auf
Landschaft, Edition Hans Erpf, Bern, 1996
Elisabeth Kaestli und Helen Stotzer führen uns auf eine Schweizerreise ganz besonderer Art. Von ihren Wohnorten nahe der Schweizergrenze, La Chaux-de-Fonds und Maloja, begeben sie sich auf ihre Routen, um sich nach zehn Tagen in Bern zu treffen. Unterwegs haben sie sich mit 18 landschaftsverbundenen Menschen aus verschiedensten Berufen vertieft unterhalten. Was bedeuten Natur und Landschaft für jede und jeden? Für welche Entwicklung der Landschaft engagieren sie sich?

Die Antworten sind so vielschichtig, lebendig und packend wie die Gesprächspartnerinnen und -partner und die Orte, wo sie leben und arbeiten: Von der Masseurin, für die Wandern ein Weg nach innen bedeutet; dem jungen Neuenburger Berufsfischer, dessen Element das Wasser ist; der Coiffeuse die sich für die Kastanienselven einsetzt; dem Biologen, der mitten im Industriegebiet ein Oekotop aufbaut; dem Förster, der ein Urwaldprojekt in Stadtnähe realisiert; dem Bergführer, der seine Kinder behutsam die Natur entdecken lässt – bis zur Bäuerin, die der Boden Ehrlichkeit lehrt. Allen gemeinsam ist die Liebe und die starke Verbundenheit zu «ihrer» Landschaft, in der sie sich erholen, Stille finden, sich inspirieren lassen und Visionen entwickeln – neue Kraft schöpfen.

Briefe der beiden Journalistinnen von unterwegs bilden den roten Faden von Ort zu Ort; einfühlsame Bilder der Fotografinnen Anna Baltzer-Rohner, Verena Eggmann und Jetti Langhans bringen uns die erstaunliche Vielfalt der Schweizer Landschaften näher. Das Buch weckt die Lust an Natur und Landschaft und regt an, unsere eigenen, nicht immer unproblematischen Gelüste an Natur und Landschaft zu überdenken.

30. Juli 2019

Mit Skiern durch das weisse Lappland

Felix Heidenberger: Mit Skiern durch das
weisse Lappland, Frederking + Thaler,
München, 1990
Lappland ist eines der letzten Wildnisgebiete Europas, ein weisser Fleck auf den Prospekten des internationalen Tourismus. Vor allem im Winter ist es als Paradies für den Skisport noch unentdeckt ist.

Lappland ist aber auch die Heimat eines aussterbenden Naturvolks, der Lappen oder Samen, wie sie sich selbst nennen. Jahrhundertelang haben sie sich als friedliebende Jäger, Fischer und Rentiernomaden behaupten können. Doch die moderne, technisierte Welt lässt ihnen keinen Lebensraum mehr.

Fünf Männer kämpfen sich auf Skiern den Kungsleden, den Königsweg, im nordschwedischen Lappland entlang. Das Ziel ist der tiefverschneite Kebnekaise, der höchste Berg Lapplands. Für jeden gibt es einen anderen Grund, warum er die Strapazen dieser anstrengenden Tour, die Kälte, die Entbehrungen eines ungewohnt einfachen Lebens auf sich nimmt.

Doch die Begegnung mit der unberührten Natur, mit der Stille und Einsamkeit des Landes am Polarkreis wird ihnen gemeinsam zum unvergesslichen Erlebnis. (Klappentext)

29. Juli 2019

Auf der Grenze um den Kanton Bern

Paul Seiler: Auf der Grenze um den Kanton Bern,
SAC Subsektion, Huttwil, 1991
Zur Feier ihres 50-jährigen Bestehens hat sich die SAC Subsektion Huttwil etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Das Jubiläum wurde nicht allein an einem Wochenende, sondern während zwei Jahren gefeiert – mit einer Grenzbegehung um den Kanton Bern. Die SAC Subsektion Huttwil hat indessen nicht einfach eine Grenzumgehung hinter sich. Mit Gehen hatte die Unternehmung ja oft ohnehin nicht viel zu tun: Es wurde geklettert, geschwitzt, gerutscht und sogar geschwommen. Vor allem aber wurde auch gesucht. Im Flühlingsschnee, im dichten Unterholz, in Wäldern und Gräben haben die Teilnehmer ein sicheres Auge für versteckte Grenzsteine entwickelt.

Weit über 2000 Kantonsgrenzsteine wurden gefunden und aufgezeichnet. Die erhobenen Daten bilden den Grundstock für ein Kantonsgrenzinventar. Es ist beabsichtigt, die historisch wertvollen Grenzzeichen unter Schutz zu stellen. Während der ganzen Dauer des Unternehmens hat die SAC Subsektion Huttwil eng mit dem Vermessungsamt des Kantons Bern zusammengearbeitet. Dank der gewissenhaften Vorbereitung und der konsequenten Durchführung der Grenzbegehung ist ein Werk entstanden, das auch in Zukunft für die Öffentlichkeit Bestand haben wird. (Vorwort des damaligen Regierungsrats und Direktors der Baudirektion des Kantons Bern, René Bärtschi)

28. Juli 2019

Spaziergang nach Syrakus

Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach
Syrakus, Deutscher Taschenbuch Verlag,
München, 1985
Johann Gottfried Seumes Bericht von seiner meist zu Fuss zurückgelegten Reise nach Sizilien ist Reiseliteratur der ganz besonderen Art. Seine Route führte von Leipzig über Wien, Laibach, Venedig, Rom und Neapel nach Syrakus und wieder zurück über Mailand, Zürich und Paris. Ein unmittelbar wirkendes, authentisches Bild ist entstanden, das nicht nur schöne Landschaften und die atmosphärische Leichtigkeit italienischen Lebens, sondern auch Einblick in soziale und politische Missstände bietet. Die Alternative und Ergänzung zu Goethes »Italienischer Reise« - in vorbildlicher Edition. (Inhaltsangabe zum Buch)

Johann Gottfried Seume, am 29. Januar 1763 in Poserna (Sachsen) geboren und am 13. Juni 1810 in Teplitz (Böhmen) gestorben, begann 1780 ein Theologiestudium in Leipzig. 1781, wähernd einer Reise nach Paris, wurde er von hessischen Werbern aufgegriffen und als Soldat an England verkauft, um gegen die aufständischen Amerikaner zu kämpfen. Nach der Rückkehr nach Bremen 1783 gelang ihm die Flucht, doch folgte die Gefangennahme durch preussische Werber. Ab 1787 war er Privatsprachlehrer in Leipzig, trieb daneben juristische und philologische Studien, 1791 Promotion zum Magister Artium. 1793 wurde Seume Sekretär des russischen Generals Igelström in Warschau, später russischer Leutnant. Not und Krankheit verdüsterten seine letzten Lebensjahre.

27. Juli 2019

Von der Rhone an die Maggia

S. Corinna Bille: Von der Rhone an die
Maggia, Rotpunktverlag, Zürich, 2011
Im August 1954 hat Corinna Bille mit ihrem Mann Maurice Chappaz und dem zehnjährigen Sohn Blaise eine Wanderung von der Rhone an die Maggia unternommen – und sie zu einem literarischen Bijou verarbeitet. Aufbrechend im Wallis überschreiten die Wanderer während ihrer Reise auf den Spuren der Walliser Auswanderer und zu den Walser Siedlungen drei Pässe, durchqueren das norditalienische Val Formazza und gelangen nach fünf Tagen schließlich in das im Tessin liegende und dennoch walliserische Dorf Bosco Gurin.

Durch Corinna Billes poetische Beschreibungen erscheinen vor unserem inneren Auge die Rhone in Fiesch, das herrschaftliche Dorf Ernen, Binn und die Kristalle im Binntal, die alten Passwege, die atemberaubende Aussicht auf Täler und Seen. Wir erfahren von den Mühen des Auf- und des Abstiegs, aber auch von den Glücksgefühlen beim Zubereiten der Mahlzeit im Freien, dem Übernachten bei Hirten und Bauern. Und dem Unterwegssein in der Abgeschiedenheit: «Das Tessin! Wir hatten zwei Grenzen überschritten, ohne einem einzigen Zöllner zu begegnen.» Der Anhang von Andreas Weissen bietet detaillierte Angaben zur heutigen Route, Vorschläge für Tagesetappen und Übernachtungsmöglichkeiten.

26. Juli 2019

Von Einödsbach zur Insel Sylt

Gerlinde Peters-Büngel: Von Einödsbach zur
Insel Sylt, Pro Business Verlag, Berlin, 2007
Gute 1100 Kilometer beträgt die Strecke von Einödsbach, dem südlichsten Wohnort Deutschlands, nach List auf der Insel Sylt, dem nördlichsten Wohnort. Gerlinde Peters-Büngel möchte diese Strecke zu Fuss zurücklegen, allein. Wie viel Kilometer sie letztendlich gefahren und tatsächlich gelaufen ist und was sie während der 43 Tage alles erlebt hat, darüber berichtet sie in diesem Buch.

Sie sagt über sich selbst: «Ich bin schon immer gern grosse Strecken gewandert. Grosse gesundheitliche Probleme haben mich aber vor 15 Jahren zur Frührentnerin gemacht. Mit der Lauferei war es vorerst vorbei. Mit sehr viel Geduld und einem starken Willen, habe ich meine Beweglichkeit und die sportliche Fitness wieder errungen. Nun war es an der Zeit, mir zu beweisen, wo heute meine Grenzen liegen.»

25. Juli 2019

Neues Handbuch Alp

Diverse Autoren: Neues Handbuch Alp, Zalpverlag,
Mollis, 2005
Mehr als 40 Autorinnen und Autoren bringen im Neuen Handbuch Alp ihr Wissen ein, vermitteln praktische Tipps und sinnieren über das Leben oberhalb der Waldgrenze. Oft mit einem Augenzwinkern, immer aus der eigenen Erfahrung heraus, griffig, kompetent, überraschend. Ein Buch, das quietscht wie ein Mund voll trockener Käsekörner und dampft wie ein Kuhfladen in der Morgenfrische, eine Buch für 100 Tage Alp oder eine durchwachte Nacht. (Klappentext)

24. Juli 2019

Auch Santiago hatte einen Hund

Peter Lindenthal: Auch Santiago hatte
einen Hund, Tyrolia Verlag, Innsbruck,
2006
Der bekannte Autor und Jakobswegforscher Peter Lindenthal beschreitet in seinem neuesten Buch wieder einmal neue Wege, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. In Tagebuchform – und damit an sein erfolgreiches Buch «Nach Santiago – wohin sonst!» anknüpfend – berichtet er von seiner Pilgerreise auf bisher wenig bis überhaupt nicht begangenen Jakobswegen vom Norden der Bretagne bis zum Fuss der Pyrenäen. 1200 Kilometer durch Frankreich, als «peregrinus», Fremder, tagelang mutterseelenallein, denn weit entfernt vom Rummel des spanischen Jakobsweges. Gleichzeitig hält er auch einen ehrlichen, oft berührenden Rückblick auf die 14 Jahre, während der ihn sein treuer vierbeiniger Gefährte Ajiz auf all seinen Pilgerreisen, über Tausende von Kilometern, begleitet hat, und dessen Tod im April 2004 der Anlass für diese 40-tägige «Trauerpilgerreise» war. Ein Buch sowohl für Pilger abseits der Trampelpfade als auch für Hundeliebhaber.

23. Juli 2019

Die Wanderbibel

Matthias Kehle, Mario Ludwig: Die
Wanderbibel, Heyne, München, 2011
Der Wanderer wandert. Immer und überall, mal lustvoll, mal sportlich, oft im Sommer, manchmal im Winter, undogmatisch oder mit heiligem Ernst. Matthias Kehle und Mario Ludwig erzählen von Menschen, die Gipfel sammeln wie andere Briefmarken, von skurrilen Begegnungen zwischen Gucci und Schöffel, sie entstauben politisch unkorrekt jede Hüttenromantik und erkunden unbekanntes Terrain in den Strassen einer Grossstadt. Das definitive Buch für jeden Wanderer und eine Offenbarung für alle, die dem Freizeittourismus in seiner schönsten Form verfallen sind. (Klappentext)

22. Juli 2019

Grenzen

Andrea Vogel: Grenzen, Bündner Monatsblatt,
Chur, 1995
Als «undurchführbar» bezeichneten Fachleute das Unterfangen, die Schweiz an deren Grenzen zu umrunden. Andrea Vogel hat das Unmögliche möglich gemacht. Im Sommer 1992 legte er in 83 Tagen die 1882 Kilometer lange Strecke zurück. Er bestieg dabei 151 Berggipfel, allein an einem Tag 11 Viertausender. In diesem Buch berichtet er von der strapaziösen «Grenztour-Schweiz», aber auch von seinen andern Expeditionen in aller Welt. (Klappentext)

21. Juli 2019

Quer durch Grönland

Michael Krug: Quer durch Grönland,
Tour-Reiseführer Verlag, Haina, 1991
In packender Weise schildert der Autor den Marsch einer fünfköpfigen Expedition quer durch die Schnee- und Eiswüste Grönlands. Anlass zu der Wanderung war der hundertste Jahrestag der ersten Grönlanddurchquerung durch den Norweger Fridtjof Nansen. Mit moderner Ausrüstung, aber wie Nansen zu Fuss, mit selbstgezogenen Schlitten und völlig isoliert von der Aussenwelt legten die fünf Männer auf ihrem Weg über das grösste Eisfeld der nördlichen Halbkugel eine Strecke von 700 Kilometern zurück.

Weit entfernt von moderner Heldenverehrung und mit gelegentlichem selbstironischen Augenzwinkern berichtet das Buch von alltäglichen Begebenheiten, Strapazen und Monotonie, aber auch von Glück und tiefer Zufriedenheit in einer froststarrenden Umwelt, die sich den Wanderern dennoch in all ihrer Grösse offenbart. Das grönländische Inlandeis, eine grenzenlose, menschenleere Wildnis von kristallener Schönheit.

20. Juli 2019

Auf Wanderwegen

Fritz Hockenjos: Auf Wanderwegen, Schillinger,
Freiburg i.Br., 1989
Aus dem Tagebuch eines Wanderers 1977–1982.

19. Juli 2019

Zwischen Wäldern und Wasser

Patrick Leigh Fermor: Zwischen Wäldern
und Wasser, Dörlemann, Zürich, 2006
Zwischen Wäldern und Wasser erzählt den zweiten Teil von Patrick Leigh Fermors Wanderung im Jahr 1934 durch das alte Europa, von Hoek van Holland nach Konstantinopel.

Hier treffen wir ihn wieder auf der Donaubrücke, wo wir ihn am Ende der Zeit der Gaben verlassen haben, und folgen ihm über Budapest, die Grosse Ungarische Tiefebene in die transsilvanischen Marschen, später ins Hochland der Karpaten bis zum Eisernen Tor, dem Ende Mitteleuropas, in eine Landschaft, die heute in den Fluten eines Stausees versunken ist. Fermor in Vollendung – farbiger, eleganter, lebensfroher und wissbegieriger denn je!
(Klappentext)

18. Juli 2019

Der Waldspaziergang

Diverse Autoren: Der Waldspaziergang,
Sanssouci Verlag, Zürich, 1987
Erzählungen, so liebenswert wie ein Lächeln im Altag. Leicht lesbar durch grosse Schrift. Lesevergnügen bei Tag und bei Nacht.

15. Juli 2019

Der Weltenwanderer

Gregor Sieböck: Der Weltenwanderer, Malik,
München, 2011
In drei Jahren von Bad Ischl nach Neuseeland – 15 000 Kilometer zu Fuss um die halbe Welt: Ein einfaches Leben ohne Ballast. Die Welt erkunden, ohne ihr Schaden zuzufügen. Diese Wünsche stehen am Anfang von Gregor Sieböcks einzigartigem «Weltenwanderer»-Projekt. Drei Jahre lang lässt er alles hinter sich zurück, streift auf Pilgerwegen durch Europa, staunt über die einsame Weite Lateinamerikas, folgt im Hochland der Anden den Spuren der Inkas, wandert zu den verzauberten Tempelbergen Japans und durch die Wildnis Neuseelands. Am Ende seiner Reise hat er mehr gefunden, als er je erträumt hatte, und er ist noch lange nicht angekommen ... (Klappentext)

Moors Fazit: Sieböck meint es zwar gut, fliegt mir aber definitiv zu heftig in der Weltengegend herum. Ein Wanderer ist ein Fussgänger und kein Jetsetter.

14. Juli 2019

Auf heiligen Spuren

Christian Krug: Auf heiligen Spuren, Reise
Knowhow, Markgröningen, 2006
Fünf Monate wandert Christian Krug zu Fuss durch Indien. Das Meer – der Fluss – die Berge: Auf drei Etappen erlebt er alle Gegensätze, die dieses Land zu bieten hat. Von Karnataka bis Mumbai wandert er 800 Kilometer an der paradiesischen Konkanküste. Er sieht die Touristenstrände Goas und kommt zu menschenleeren Buchten in Maharashtra. Am Fluss Narmada im Herzen Indiens taucht er in das ländliche Leben ohne Strom und ohne Strassen ein, wandert bei 40 Grad mit heiligen Männern und trifft Menschen, die seit Jahrhunderten Pilger versorgen. Im Land der Götter, dem «Dev Bhoomi» im Himalaya, sind die Hauptquellflüsse der Ganga seine Weggefährten. Bei Eis, Schnee und Steinschlag erreicht er Gaumukh, das «Kuhmaul» auf 4000 Meter Höhe – Quelle von Indiens heiligstem Fluss.

Indien in dem Tempo erleben, das dem Menschen am meisten entspricht – zu Fuss: Erst da erschliesst sich dieses unbegreifbare Land, das wie kein anderes die Gegensätze des 21. Jahrhunderts in sich vereint. Mit viel Hintergrundwissen und genauem Blick für das Verborgene erzählt Christian Krug von einem spannenden Weg mit faszinierenden Begegnungen und täglichen Überraschungen. (Klappentext)

13. Juli 2019

Paris–Bâle à pied

Arnold Kübler: Paris–Bâle à pied, Artemis,
Zürich, 1967 (vergriffen)
Mit Stock, Baskenmütze, Mantel und Tornister wanderte Arnold Kübler, der 75-Jährige, von Paris nach Basel, eine Fussreise von 500 km in 28 Tagen! Ein lang gehegter Wunsch führte den bekannten Schriftsteller und Zeichner auf liebenswürdig-abenteuerlichen, auf eingezeichneten und aufgespürten Wegen durch die französische Landschaft von Ort zu Ort. Arnold Kübler, der dem lärmenden und hastenden Zeitgeist mit sensiblem Stift und heiterer Feder begegnet, wusste nicht, ob ihm das Unternehmen gelingen würde, als er Paris verliess. Er hat Basel erreicht und mit seinem ersten Reisebericht in der «Neuen Zürcher Zeitung» in Tausenden von Lesern die Sehnsucht nach Abhandengekommenem, nach glücklichem Verweilen und Schauen, nur der Sonne und dem Lauf der Sterne gehorchend, geweckt.

Hier liegt nun der ganze Reisebericht vor, erfüllt von Szenen humorvoller Begebenheiten und nachdenklicher Betrachtungen. Das Dokument einer eigen- und einzigartigen Persönlichkeit, die uns mit liebenswürdigem Wissen und reicher Erfahrung auf viele Möglichkeiten glückbringenden Daseins hinweist. (Klappentext)

11. Juli 2019

Der Antiquar

Hansjörg Schertenleib: Der Antiquar,
Fischer, Frankfurt/Main, 1994
Der Antiquar Arthur Dold, ein zurückhaltender Schöngeist und Träumer, verkauft alte Stiche, Globen und Atlanten. Er tut dies mehr aus Liebe zum Medium als aus reiner Profession, denn bereits als Kind hatte er akribisch Pläne und Karten gezeichnet, mit deren Hilfe er in Phantasiewelten abtauchen, ferne Kontinente entdecken und fremde Länder bereisen konnte. Auch als Erwachsener kann er von diesen Reisen auf topographischer Vorlage nicht lassen und schafft sich seine Fluchträume außerhalb der Alltagswelt. Eines Tages erinnert er sich an eine Zeichnung, die er als Junge in einem Versteck im Bootshaus des reichen Fabrikantenehepaars hinterlassen hat. Durch diese Karte gerät seine Stille und geruhsame Existenz peu à peu aus den Fugen, zusehends entgleitet ihm sein geregelter Alltag. (Inhaltsangabe zum Buch)

BE: Adelboden GR: Sils-Maria, Oberengadin, Julierpass, Maloja JU: Pierre Percée bei Courgenay TI: Lugano UR: Gotthardpass VD: Montreux ZH: Stadt Zürich, Zürichsee I: Bergamo PE: Lima

Aare-Quai


Der Aarequai in Thun verfügt über kein offizielles Strassenschild mit weisser Schrift auf blauem Grund. An dieser Stelle steht jedoch eine Stehle des alternativen Thuner Wegleitsystems.

9. Juli 2019

Wilde Mahd

Ernst Otto Marti: Wilde Mahd, Schweizer Druck-
und Verlagshaus, Zürich, 1951
Nahe den vergletscherten Grenzbergen Graubündens wohnen auf entlegenen Höfen schweigsame Männer und steigen jeden Sommer hinauf in die steilen Schroffen und Flühe, um das kräftige Wildheu in ihre Gaden zu tragen. Zäh wachen sie über das ungeschriebene aber überlieferte Recht der Wildheuer und ebensosehr auch über das innigere der Liebe.

Marti erzählt von dem dauernden Kampf um die stets bedrohte Existenz dieser Menschen. und er zeigt, wie ein mit der Natur in Fehde liegendes Geschlecht seine Heimat sich erhalten will. Mit liebevoller Einfühlung zeichnet der Dichter nicht nur den Schicksalsablauf seiner Hauptpersonen, sondern zugleich auch die Geschichte einer Dorfgemeinschaft. In diesem Buch verstricken sich Schicksal und Schuld und fordern nach den dem Menschen innewohnenden höheren Gesetzen ihre Sühne. Wir begegnen Gestalten voller Lebenstreue, Josi Rominger von Garfiun und seiner Schwester Andrea, dem alternden Säger und Dorfpräsidenten, der Gredi Flury, dem Berglehrer und vielen anderen.

Es wird ihnen allen nicht leicht gemacht, ihr Lebensgesetz und ihren Weg zu finden, aber das Leuchten der silbernen Grate und das ewige Rauschen der schäumenden Wasser und dunklen Bergwälder umschliesst Leben und Vergehen ihres Daseins als erhabene, versöhnende Melodie auch dort, wo Irrung oder Hass regierten.

Herrliche Naturschilderungen bilden den Rahmen eines Geschehens, das von dem von innerer Spannung getragenen Anfang in schwungvoller Steigerung zum versöhnenden Schlusse hinführt. Marti geht es darum, zu zeigen, wie die Stürme nicht nur über die Dächer und durch das Balkenwerk der Hütten, sondern auch durch die Herzen und Köpfe wild und aufbegehrlich brausen.
(Klappentext)

Moors Fazit: Ein bodenständig-solider literarisch angehauchter Heimatroman.

GR: Fiktives Prättigau bei Klosters

Adlerstrasse


8. Juli 2019

Der Eskimo

Peter Freuchen: Der Eskimo, Freitag-Verlag,
Berlin, 1982
An der Hudson-Bay war Mala, der Eskimo, auf die weissen Männer mit ihren grossen Schiffen und den Annehmlichkeiten und Verlockungen einer fremden Kultur gestossen. Gewehre, Tabak und Alkohol verändern die Lebensart der Eskimos anfangs kaum merklich. Die Pelzhändler und Walfänger nutzen nicht nur die Fähigkeiten, sondern auch die Gebräuche und die Gastfreundschaft der Eingeborenen aus. In unverschämter Weise bemächtigen sie sich der Eskimo-Frauen.

Nach und nach zerstören die weissen Eindringlinge die traditionelle Kultur der Eskimos und damit ihre Fähigkeiten, im akrtischen Klima zu überleben. Für die Eskimos wird es zu einer tödlichen Begegnung mit der Zivilisation.

Peter Freuchen hat mit diesem Buch ein glänzendes Beispiel des «ethnographischen Abenteuerromans» geschaffen. Auf spannende Weise werden hier mehr Kenntnisse über die Eskimos vermittelt als es so manches Lehrbuch vermag. (Klappentext)

CAN: Hudson-Bay

Ahornweg


7. Juli 2019

Die unglaubliche Reise des Ludwig Gnadl

Ludwig Gnadl: Fussreise eines Bäcker-
gesellen durch Europa, Asien und Afrika,

Liliom-Verlag, Waging, 2001 (Nach-
druck der Originalausgabe von 1912)
«Fussreise eines Bäckergesellen durch Europa, Asien und Afrika» lautet der Titel eines 1912 in München erschienenen Buches. Geschrieben hat es der aus dem oberbayerischen Waging stammende Ludwig Gnadl. Im Jahre 2001 publizierte der in besagtem Waging ansässige Liliom-Verlag einen Faksimiledruck der Originalausgabe. Mit gutem Grund, denn die Erstausgabe ist 1. antiquarisch kaum mehr zu bekommen und 2. ist Gnadls Bericht eine durch und durch lesenswerte Sache!

Der am 12.6.1882 in Waging am See geborene Gnadl machte sich nach seiner Ausbildung zum Bäcker auf zu einer langen Reise, die ihn bis in den Nahen Osten und nach Afrika führen sollte. Die Suche nach Arbeit gestaltete sich überall schwierig, weshalb sich der Autor nicht selten ohne Geld durchschlagen musste. Was er in all den Ländern erlebte, grenzt zwischendurch an kaum für möglich zu haltende Umstände. Und genau dies macht den Text so wertvoll, zeigt er doch die damaligen Verhältnisse ungeschminkt auf. Besonders interessant sind die Abschnitte über Gnadls Aufenthalte in den ost- und westafrikanischen Ländern, als der Kolonialismus noch in vollem Gang war. Da kommt ein mittelloser Europäer als blinder Passagier eines Frachtschiffes in einem afrikanischen Land an und sucht nach Arbeit ... Gut 100 Jahre später sind die Verhältnisse gerade umgekehrt ... und was dies bedeutet, lesen und sehen wir täglich in den Medien.

Das nachfolgend 1:1 wiedergegebene Inhaltsverzeichnis zeigt auf, wohin Gnadls Reise ging: Über München in die Schweiz > Von Basel nach Paris > Von Paris über Orléans und Bordeaux nach Spanien > In Spanien zu Fuss nach Gijon > Vierzehn Tage an Bord des deutschen Küstendampfers «Ceres» als blinder Passagier > Mein Aufenthalt in holländischen Gefängnissen > Per Schub nach Deutschland und vier Monate Reise in Deutschland > Über die Schweiz nach Mailand, Genua und Nizza > Meine Reise nach Tunis und einjähriger Aufenthalt dort > Von Tunis nach Malta und Alexandrien > Nach Kairo und ein Jahr Aufenthalt dort > Ein Jahr in Abessinien > Von Abessiniern überfallen und ausgeraubt, dann zu Fuss durch das Isaasomaliland nach der französischen Küste > Mein Aufenthalt in Djibouti > Fünftägige Seereise in einem kleinen offenen Boot im indischen Ozean > Mein Aufenthalt in Aden > Als blinder Passagier an Bord des deutschen Reichspostdampfers «Feldmarschall» > Mein Aufenthalt in Ägypten > Von Alexandrien nach Neapel auf einem italienischen Passagierdampfer > Von Neapel zu Fuss nach Rom und mein Aufenthalt dort > Von Rom nach Bayern per Bahn > Von München zu Fuss nach Lissabon und mein Aufenthalt dort > Von Lissabon zu Fuss nach Gibraltar > Von Gibraltar nach Marokko und Aufenthalt dort > Von Tanger nach den kanarischen Inseln auf einem englischen Passagierdampfer > Mein Aufenthalt in Las Palmas > Als blinder Passagier an Bord des deutschen Frachtdampfers «Edea» von der Hamburg-Amerika-Linie > In Liberia an Land gesetzt > Mit demselben Dampfer von Liberia nach Lomé > Meine Ankunft in Lomé und 2½jähriger Aufenthalt dort Von Lomé mit dem Moermann-Dampfer «Lucie» nach Hamburg und mit der Bahn nach München

Albert-Schweitzer-Weg


2. Juli 2019

Gerechtigkeit für Veronika

Regine Frei: Gerechtigkeit für Veronika,
Book on demand, Norderstedt, 2005
In einem Dorf in Südengland wird eine Auslandschweizerin tot aufgefunden. Detective Sergeant Thomas Snyder, der die Frau gut gekannt hat, kann kein Mordmotiv erkennen. Er beschliesst, seinen Urlaub in Bern zu verbringen: Auf der Suche nach einem Motiv, einem Mörder und nach Gerechtigkeit für Veronika. Ein Krimi für England-Freunde, Berner und Heimweh-Berner; für Katzenfreunde, Teetrinker und alle, die einfach gerne eine spannende Geschichte lesen. (Inhaltsangabe zum Buch)

BE: Stadt Bern, Flughafen Belpmoos GB: Südengland

Regine Frei-Kunisch wurde 1965 in Visp geboren. Noch bevor sie lesen konnte, beschloss sie, Buchhändlerin zu werden. Nach dem Abschluss der Handelsschule machte sie diesen Traum wahr und absolvierte eine Buchhändlerlehre in Thun. Seit 1987 lebt und arbeitet sie in Bern. Sie ist verheiratet und seit März 2005 Mutter eines Sohnes. Das Ausdenken und später auch Aufschreiben von Geschichten war schon immer ein wichtiger Teil ihres Lebens. Als Krimileserin und Betreuerin der Krimiabteilung in der Buchhandlung beschloss sie eines Tages, sich selbst an einen Kriminalroman zu wagen. Das Manuskript stiess bei Buchhändlerinnen, Stammkunden und Freunden auf breite Zustimmung. Von zwei namhaften Berner Autoren ermuntert und unterstützt, fasste sich die Autorin ein Herz.

Alpenstrasse


Alte Goldiwilstrasse