25. August 2017

Wandern mit Duffle

Seit ich Eigentümer eines Wanderwagens bin, den ich für meine Wanderung an die Nordspitze von Jütland benützen werde, habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie das Gefährt sinnvoll zu beladen sei. Schon bei der ersten Testwanderung bemerkte ich nämlich, dass ein festgezurrter Rucksack nicht ideal ist, da der Schnellzugang zu wichtigen Utensilien der Befestigungsgurte und der liegenden Lage wegen, nicht oder nur sehr umständlich möglich ist. Ich dachte darüber nach, in einem kleinen Tagesrucksack das Allernötigste mitzutragen. Doch dies schien mir in einer gewissen Weise pervers, denn genau deshalb hatte ich ja den Wanderwagen angeschafft: Auf dass ich mir den Rücken buchstäblich frei halten konnte. Meine Gedankengänge führten mich sodann zur Idee, einen Reiserucksack – einen sogenannten «Frontloader» – auf den Wagen zu packen. Doch als ich Gewichte und Preise dieser Säcke sah, wandte ich mich flugs einer anderen Gepäck-Kategorie zu: dem Duffle.

Der Wanderwagen Cart4Go for all, beladen mit dem Base Camp Duffle von The North Face. Ich wählte gelb, der besseren Sichtbarkeit wegen und weil die Farbe auf Farbfotos gut zur Geltung kommt.


Und dann ging es schnell. Denn offenbar haben sich zwei Marken im Expeditionsmarkt etabliert: die deutsche Firma Ortlieb und die in den Staaten geborene The Nort Face. Ich hatte also nur die Wahl und glücklicherweise für einmal nicht die Qual. Selbst die Wahl entpuppte sich als sehr einfach: Das Base Camp Duffle von TNF schien die meisten meiner Anforderungen zu erfüllen: Robustheit, Grösse, Befestigungsmöglichkeiten, Zugang ins Hauptfach, Farbe, Preis, Gewicht. Einzig die Wasserdichtigkeit war nicht ganz gegeben, das hätte indes der Ortlieb-Duffle geboten, dieser aber punktete in anderen Belangen nicht ganz zu meiner Zufriedenheit.

Auf dieser Seite lasse ich mich einspannen. Genial die hochklappbare Stütze.


So kam es, dass ich mich als Rucksackfetischist für ein Duffel zum Wandern entschied, quasi der Not gehorchend. Also ging ich hin und kaufte mit die Grösse medium, was einem Inhalt von ca. 70 Litern entspricht, und begann, einmal zu Hause angekommen, mit einem Befestigungsversuch am Wanderwagen. Welch ein Gegensatz zu den Bemühungen mit dem Trekkingrucksack! Ich war auf Anhieb begeistert, da ich 95 % meiner Vorstellungen erfüllt sah. Und die restlichen 5 %, die die Wasserdichtigkeit betrafen, würde ich mit wasserdichten Packsäcken lösen.

Nun passte ich noch den Wanderwagen den Abmessungen des Duffles an, auf dass sich dieses inskünftig während meiner pedestrischen Wanderwagen-Unternehmungen wohlfühlen möge und möglichst unverrückbar auf den vier Alurohren verharre.

So wird man mich in Deutschland und Dänemark dereinst von hinten sehen.

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