9. August 2017

Eugens Venom

Die Begehung der Gemeinde Büron, ein Hudelwetter mit viel Wind und abschlissendem Sonnenschein, mein erster Ferientag sowie viel Wanderwille: Soweit das Setting zur Tour von Reitnau (AG) nach Nebikon (LU). Nach ungefähr einer Stunde gelangte ich in den kleinen Ort Wilihof und staunte nicht schlecht. In einer baumbestandenen Wiese stand eine Venom. Sie trug das Rufzeichen EU-GEN. Ich ging davon aus, dass es sich um den Vornamen des Flugzeugbesitzers handelte. Und ich lag richtig!

Eugen Wüests Venom im Örtchen Wiliberg (LU). Im Hintergrund das Dorf Triengen.


Die Maschine gehört seit 1999 dem hier ansässigen Landwirt Eugen Wüest. Er soll angeblich rund 1000 Stunden in die Renovation des von 1956 bis 1983 bei der Schweizer Armee im Einsatz gestandenen Düsenjägers investiert haben. Davon ist 2017 nicht mehr viel zu sehen. In all den Jahren haben sich am Chassis gruselige Ablagerungen gebildet. Henu, Bauer Wüest ist ein Flugzeug-Freak und sogar Privatpilot. Sein Heimatflughafen befindet sich im nahen Triengen, von wo er gelegentlich mit zwei- und vierplätzigen Maschinen abhebt.

Insgesamt 250 Maschinen hatte die Schweizer Luftwaffe einst in Betrieb, und ich mag mich noch gut an diese Krachmacher erinnern, wie sie in meiner Jugend am Himmel auftauchten und wir in ahnungsloser Begeisterung die Köpfe in den Nacken warfen. Auf der insgesamt eher monotonen Wanderung nach Nebikon schaffte ich es indes nicht, gedanklich den Reiz eines Kampfjets auf eigenem Grundstück auszumachen. Okay, zwischendurch wurde ich von weiteren, mitunter skurrilen Fotomotiven von meinen Gedankengängen abgelenkt. Irgendwie schien mir, so mein Fazit, die Luzerner hätten das ganze Jahr über ein wenig Fasnacht. Einmal mehr und einmal weniger. Die Bildstrecke zu Reitnau – Nebikon gibt es hier.

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