Lukas Bärfuss: Koala, btb, München, 2016 |
Was der Klappentext verschweigt: Koala beinhaltet auch ein Stück australische Besiedlungs- und Naturgeschichte. Und witzig: Auf dieses Buch bin ich im hintersten Glarnerland aufmerksam geworden. Am Ende einer zweitägigen Zelttour über die Zeinenfurggel gelangte ich im Klöntal in die Richisau. Das Gasthaus war proppenvoll. Am Eingang eine Tafel mit dem Hinweis, dass Lukas Bärfuss an diesem Sonntagmorgen eine Lesung hält. Interessant das Volk: Ich sah ihm den Literatendünkel selbst in meinem verschwitzten Zustand an. In der Richisau wimmelte es von Bärfuss-Jüngern, insbesondere von Jüngerinnen. Die meisten hielten ein Büchlein in der Hand, auf dessen Umschlag ich «Koala» las. Und irgendwo mitten drin erkannte ich einen eingeschüchtert und verstört wirkenden Lukas Bärfuss, den ich nur Wochen später in einem Radio-Interview zu hören bekam. Bärfuss' klarer Geist wollte so gar nicht zu dem eher schwächlich wirkenden Mann passen. Dennoch überzeugten mich die Aussagen des in Thun aufgewachsenen Schriftstellers und ich besorgte mir diesen «Koala», den ich an dieser Stelle sehr gerne zur Lektüre empfehle. Ob ich mich indes je an die skurrilen Literatenszene werde gewöhnen werde, steht freilich in einem anderen Buch.
BE: Thun (Rathaus, Rathausplatz, Restaurant Zu Metzgern, Scherzligkirche, Pfadfinderheim Enzenbühl) AUS: Blue Mountains
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