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Felix Mettler: Der Keiler, Ammann, Zürich,
1990 (vergriffen) |
Lungenkrebs und nur noch wenige Monate zu leben: Gottfried Sonder, sechzig Jahre, Pathologie-Assistent am Universitätsspital, kurz vor der Pensionierung, ist fassungslos. Er als Nichtraucher? Diese Krankheit muss für einen anderen bestimmt gewesen sein, und er weiß auch, für wen. Ärzte und Freunde geben ihm gute Ratschläge: Nicht aufgeben!, sagen sie. Aufgeben ist Sonders Sache nicht, doch sein Kampf sieht anders aus, als man es von ihm erwartet hätte. Kommissar Häberli vertraut seinen Eingebungen mehr als der peniblen Suche nach Hinweisen. Auch als er den Auftrag erhält, den Mord an einem Pathologen aufzuklären ...
Felix Mettlers erster Roman ist ein spannendes Ringen um Alibis, Tatmotive und Verdächtige abseits vom gewohnten Schema der Verbrecherjagd und abseits herrschender Moralvorstellungen. Hier darf der Leser der Verbrechensausführung genüsslich folgen und der Aufdeckung entgegenzittern – weil er sie fürchtet, nicht ersehnt. Feinsinnig zieht «Der Keiler» in seinen Bann und wirft Fragen von grösster Tragweite auf. Ist ein Mord verzeihlich?
ZH: Stadt Zürich, Forch, Hirzel, Sihl
ZG: Sihlmätteli
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