Ueli Brunner: Madonna auf der Strasse, Pendo, Zürich, 1996 |
Die Aufzeichnungen entwickeln sich zum Panorama des Alltags eines Strassenmalers. Wir lernen sein Handwerk kennen, erfahren, wie er die Bildmotive den örtlichen Begebenheiten anpasst – in Italien sind es religiöse Bilder, im Norden eher profane Werke –, wir werden vertraut mit den Spielregeln öffentlicher Räume, mit den Launen der Leute, die mit grossen und kleinen Spenden die Arbeit belohnen oder belächeln.
In Zürich setzt ihm die Obrigkeit zu. Er wird für seine hier ungebetene Arbeit gebüsst, die Strafzettel häufen sich. Schliesslich sitzt er im Bezirksgefängnis Andelfingen eine Haftstrafe ab. Auf Wunsch des Gefängnisverwalters malt er vor seiner Entlassung Vermeers «Mädchen mit dem Turban» an eine Wand, zur Freude der Insassen und Aufseher – und der Leser, die in diesem Tagebuch den kleinen grossen Kosmos der Welt eines Aussenseiters kennenlernen, der so bizarr und abwegig eigentlich gar nicht ist. (Klappentext)
Auch dieses Buch ist, wie die anderen drei des Autors, in der Edition Wanderwerk erhältlich.
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