15. März 2016

Zwei Katzen, zwei Charakteren

Ich muss noch einmal auf die Wanderung vom Samstag zurückkommen. Getreu meinem Motto, dass eine Wanderung nur dann eine Wanderung ist, wenn Mann oder Frau mindestens einer Katze begegnet ist, schulde ich meiner Leserschaft noch den Beweis, dass dem im thurgauisch-st.-gallerischen Grenzgebiet tatsächlich so war. Anzumerken gilt zudem Folgendes: Eine jede Wanderung bietet derart viel Erzählstoff, der diesen Blog problemlos täglich bis zur folgenden Wanderung mit Eindrücken, Gedanken und Bildern füllen könnte, wäre da nicht das selbst gewählte Schicksal des täglich geregelten Broterwerbs. Nun, wenn ich einmal pensioniert bin, dann …

Zurück zum Thema. Bereits kurz nach Wanderstart machte sich am Strassenrand eine rothaarige Katze, vielmehr ein Kätzchen bemerkbar. Ich zückte automatisch die Kamera und machte mich schussbereit. Das Büsi, zutraulich, zutraulich, zelebrierte das übliche Spiel: Noch bevor der Fotograf sein Objektiv scharf stellen kann, starrt es neugierig in die Linse und wartet auf Streicheleien. Derweil entdeckte ich im Hintergrund eine zweite, komplett anders gezeichnete Katze, die sich zögernd dem Fotografen näherte. Dieses Verhalten ist aus kameratechnischer Sicht bedeutend praktischer. Bleibt das Tier auf Fluchtdistanz, genügt ein leichtes Tele-Objektiv, etwas Geduld und Klick, der Stubentiger ist im Kasten.

Bleibt die Frage, weshalb ist das eine Büsi derart neugierig und zutraulich und weshalb übt sich das andere in sicherer Distanz? Katzen haben eben Charakter, haben ihre Lebensgeschichte und ihre Erfahrung, wie jedes andere Tier in der Regel auch. Das macht uns Menschen tierisch und die Tiere menschlich.

War optisch nicht scharf zu kriegen, dieses Schätzchen eines Kätzchens, …

... wohingegen die zweite Katze im Bunde sich vornehm zurückhielt und mit skeptischem Blick posierte.

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