23. März 2016

Ein Stück Glarner Stadt- und Kulturgeschichte

Abraham Emanuel Fröhlich:
Der Brand in Glarus,
Edition Wanderwerk, Burgistein,
2016
Mein Verläglein ist seit gestern um ein Werk reicher. Geschrieben hat es Abraham Emanuel Fröhlich, ein leider in Vergessenheit geratener Aargauer Pfarrer, Lehrer und Schriftsteller. Der Brand in Glarus nennt sich die Erzählung und widmet sich nebst der verheerenden Feuersbrunst, welche die Stadt Glarus vom 10. auf den 11. Mai 1861 heimsuchte, der Geschichte vom jungen Glarnervolk, das im Zwiespalt zwischen hartem Bauernleben und den Verlockungen des Fabrikarbeitertums hin und her pendelt. Der Ich-Erzähler unternimmt als Kurgast des damaligen Stachelbergbades kleinere und grössere Fussreisen in die gebirgige Umgebung von Linthal. Nebst berührenden Landschafts- und Naturbeschreibungen gibt uns der Autor einen repräsentativen Einblick in den Glarner Alltag, so wie er sich vor über 150 Jahren abgespielt hat.

Der Stadtbrand von Glarus machte damals bis weit über die Schweizer Landesgrenzen Schlagzeilen. Die Stadt erfuhr in der Folge eine ungeahnte Hilfsbereitschaft aus vielen Ecken der Welt. Was bis 2011 indes ungelöst blieb, war die Ursache des Feuers. In einem, der Erzählung angegliederten Aufsatz gehe ich deshalb auf die historische Bedeutung des Unglücks ein, welche Folgen es für andere Orte hatte, die später auch Opfer der Flammen wurden und wie der Journalist Walter Hauser nachweisen konnte, wie es zum Inferno gekommen war. Ein Kurzporträt von Abraham Emanuel Fröhlich über sein Leben und Werk rundet das gefällige Buch würdig ab.

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