Heinz Staffelbach, Wandern und Geniessen im Winter, AT-Verlag, Baden, 2009 |
In gewohnt qualitativ hochstehender Manier präsentiert der umtriebige Autor in 30 Kapiteln insgesamt 20 Menüs für «erlebnisreiche Tage im Schnee». Der von Staffelbach bisher bekannte, ausgewogene Mix aus mitunter hervorragenden Fotografien und unterhaltsam-informativen Texten kommt auch im vorliegenden Band zur Anwendung. Auffallend viele Vorschläge betreffen das Bündnerland. Aber auch das restliche Voralpen- und Alpengebiet ist würdig vertreten. Dem Jura, dem eigentlichen Schneeschuh-Eldorado, wurden bloss zwei Kapitel zugestanden. Sind es die eher spärlich vorhandenen Winterwanderrouten, der manchmal fehlende Schnee oder das dünnere Netz an Unterkunftsmöglichkeiten, die den Ausschlag gaben? Gerade die Unterkünfte in Form von einfachen bis luxuriösen Berggasthäusern sind zentrales Element in diesem grossformatigen Glustigmacher für Komfortwanderer. Der Serviceteil beinhaltet jeweils mehrere, ausführlich beschriebene Übernachtungsperlen. Schliesslich will man nach genussvoll absolvierter Tour seine müden Glieder in würdigem Ambiente lagern.
Die beschriebenen Winterwanderrouten führen in der Regel über markierte und speziell präparierte Wege. Etwas irritierend sind die oftmals parallel zu diesen Wegen verlaufenden Schneeschuhrouten, welche dann meist eine Fortsetzung in «wilderem» Gelände finden: mal auf einen Gipfel, mal auf einen Grat oder über eine Schlaufe wieder zurück zum Ausgangsort der Tour. Diese Routen sind mehrheitlich nicht markiert und erfordern daher Kenntnisse der Orientierungs- und Lawinenkunde. Aus technischer Sicht weisen die Vorschläge leichte bis mittlere, selten anspruchsvolle Schwierigkeiten auf. Für die Planung sehr hilfreich sind die Übersichtskarten, welche nebst allen notwendigen Informationen auch die zu meidenden Wildschutzgebiete beinhalten.
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