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Stefan Tomik: Unter Engeln und Wasser-
dieben, DuMont, Ostfildern, 2015 |
Der Weg durch die Negev-Wüste zehrt an den Kräften. Dort hat Stefan Tomik vor seiner Wanderung Wasserdepots angelegt. Aber die Sorge, dass sie geplündert werden, reist immer mit. In «Unter Engeln und Wasserdieben» nimmt der Autor den Leser mit auf den atemberaubenden Israel National Trail, den er sich für ein Sabbatical vorgenommen hat. Die Route führt ihn über Klippen und Grate, durch Canyons und Krater. Stefan Tomik trifft auf einen Mitwanderer, der eine Pistole trägt und ihn vor Beduinen warnt. Er hilft bei der Feldarbeit in einem Kibbuz, in dem alle dauernd schweigen. Er wohnt bei Hippies in einem Ashram, der mitten im Militärübungsplatz liegt, und bei Ingenieuren, die in der Wüste Solarzellen montieren und unbedingt deutsche Schimpfwörter lernen wollen. Am Ende der Wüstenetappe kommt es tatsächlich zu einer Begegnung mit den Wasserdieben. Immer wieder nehmen Trail Angels Stefan Tomik bei sich auf. So erfährt er, warum ein Rabbi einen Kuhstall mit Videokameras überwacht, und warum in einem Kibbuz Schweine gezüchtet werden dürfen, obwohl das im Heiligen Land streng verboten ist. Zehn Wochen lang ist Stefan Tomik zu Fuss auf dem tausend Kilometer langen Israel National Trail unterwegs, von Eilat im Süden bis zum Kibbuz Dan kurz vor der libanesischen Grenze. Seine Reisereportage öffnet den Blick auf ein kaum bekanntes Israel jenseits der Schlagzeilen. (Klappentext)
Moors Fazit: Das Beste, was ich bislang über den «Shvil», den Israel National Trail, und Israel überhaupt, gelesen habe. Tomik ist nicht nur Journalist, er ist auch Agnostiker, was ihm den unvoreingenommenen Zugang zur kulturellen, religiösen und ethnischen Vielfalt dieses sonderbaren Landes ermöglicht. Ich wünsche mir mehr Tomiks, die auf eine derart gekonnte und ausgewogene Weise über ihre Wanderreisen berichten.
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