Inka Ehrbar, Der Jakobsweg: mein Weg – unser Weg, 700 km zu Fuss, Ferber- Verlag, Köln, 2000 |
So bleibt denn dem Leser nur die bange Frage, ob sich ausser dem engsten Freundeskreis der Autorin auch noch andere für die (banalen) «Erfahrungen der wochenlangen Wanderung in Tagebuchform» interessieren (Rezensent einmal ausgenommen)? Über den Jakobsweg an und für sich erfährt man herzlich wenig. Bis auf ein paar wenige – vermutlich aus dem Wanderführer entnommene – Häppchen, weiss die Schreibende nichts Informatives zu erzählen. Umso eingehender beschreibt sie ihre Probleme, mit ihrer Hündin Tila eine Unterkunft zu finden, oder wiedereinmal in ein mobiltelefonisches Funkloch geraten zu sein oder nur noch über leere Handyakkus zu verfügen. Man merke: Die Lösung eines Problems – in diesem Falle die Möglichkeit, im Notfall Hilfe herbeizuholen – ruft unweigerlich ein oder mehrere neue Probleme hervor.
Ein weiteres Dauerthema: das Wetter. Ob man mitunter deswegen den Jakobsweg aufsuchen und darüber seitenweise in Buchform schreiben muss? Fazit: Ein missratener Wanderbericht, dem es auch nicht gelungen ist, die vermeintlich originelle Idee, die Reise gleichzeitig aus der Sicht der Hündin zu beschreiben, in die Tat umzusetzen. Unglücklich sind zudem Typografie und der zum Teil nicht nachvollziehbare Seitenumbruch.
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