22. März 2015

Jauchealarm im Apfelkanton

Die gestrige Wanderung führte vom st. gallischen Wil über die niederen Hügelrücken des Thurgaus. Mei, war dies eine stinkende Angelegenheit. Es war, als hätte der Bauernverband seine Gefolgsleute zu einer konzertierten Jaucheausbringaktion aufgerufen. Kaum eine Wiese, die nicht mit den Amoniakduft verbreitenden Exkrementen von Kuh, Schwein oder Huhn besprüht war. Was blieb einem da anderes übrig, als dem angekündigten Regen mit einer gewissen Freude entgegen zu blicken, allerdings mit der Hoffnung, er möge doch bitte warten, bis wir unser Ziel Bürglen erreicht hätten, was dann auch ziemlich gut klappte.

Architektonisches Glanzlicht in Schönholzerswilen (TG)


Eingekehrt waren wir übrigens nach gut zwei Wanderstunden auf dem Nollen, im Dörfchen mit dem ulkigen Namen Hosenruck. «Top of Thurgau» nennt sich das 734,7 Meter hohe Hügelchen, von dem man in der Tat eine fulminante Aussicht ins Ostschweizer Voralpenland hat, sofern man sie hat. Ansonsten gab sich der Landstrich in der weiten Thurschlaufe als ziemliches Nowhere-Land mit erfreulicherweise wenig Asphalt und einem brütenden Storchenpaar auf einem ausgedienten Industriekamin in Bürglen.

Der Frühling kann kommen. Ehemaliges Fabrikareal von Sun in Bürglen (TG)

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