2. Februar 2015

Gurmus chunnt iigschniits

Ach, es ist kein Leben in diesen Büros. Also raus ins Frische. Wetter ist egal. Nur raus, einfach raus! Eine Woche vor unserem offiziellen Wandertermin lade ich euch zu diesem freiburgisch-bernischen Grenzgeplänkel ein. Von Kerzers ziehen wir südwärts durch das leicht gewellte Land. Ein paar Schneeflecken, etwas Sonne und viele Wolken. Dies verspricht der Wetterbericht. Also, gute Kleidung ist gefragt auf der unten dargestellten Route. Am Ende wartet Gurmels («Gurmus»), wo regelmässig Busse ins nahe Düdingen «Dödinga» röcheln, von wo die S-Bahn nach Bern abgeht. Sprachgeografisch lässt sich dieser Fünfstünder in die Region des Seebezirkdeutsch und des legendär-chüstigen Seislerdütsch verorten, weshalb ich in Gurmus sehr gerne in eine Beiz gehen möchte, um den indigenen Exemplaren ein wenig auf den Mund zu gucken.

Mit diesen Worten versuchte ich vergangenen Donnerstag mein Wandergrüppchen Rumpel und die Stilzchen für den Gang vom Grossen Moos an den Schifenensee zu motivieren. Vergeblich, wie sich dann am Samstag herausstellte, so dass ich mich als Solo-Wanderer durch die Gegend schlagen musste. Nachfolgend ein paar Eindrücke einer Route, die gut und gerne ein paar Mitstreiter verdient gehabt hätte. 

In Gurmels angekommen, hielt ich auf die stattliche Kirche zu. Ihr gegenüber kehrte ich im Sternen ein, dessen Stammtisch, wie insgeheim erhofft, gut bestückt war. Draussen hatte inzwischen starker Schneefall eingesetzt und drinnen wurde eifrig über 4-WDs und Subarus diskutiert, als einer der Stammtischler plötzlich einwarf: «Fönsu, du chunnsch iigschniits.» Ich nahm einen Schluck Cardinal und belauschte weiter amüsiert das wohl urigste Idiom zwischen Saane und Rhein.

Kurz nach Wanderstart südlich von Kerzers (FR).

Gefrorener Morast und ein Schäumchen Schnee: fertig ist das Kunstwerk.

Lauschig, lauschig: entlang der Bibere.

Im Weiler Biberen (BE).

Ein paar Schritte oberhalb von Biberen.

Die Berner Voralpen mit Chrummfadenfluh, Nünenenfluh, Gantrisch, Bürglen,
Ochsen und so weiter.

Mittagsrast unter der Sonne: Friedhof von Ulmiz (FR).

Zwischen Ulmiz und Gammen.

Fragile Kunst im Wald mit dem Namen Wald.

Nachdem wir uns eine Minute reglos gemustert hatten, drückte ich ab.

Nickerchen auf der Bahnlinie Laupen–Gümmenen.

Staumauer Schifenensee (FR).


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