4. Januar 2015

Zu Fuss auf einem der Wege nach Rom

Georg Haas, Zu Fuss vom Bodensee nach
Rom, WAP-Verlag, Niederkassel, 2000,
vergriffen
Beinahe 1400 km legte der über sechzigjährige Deutsche Georg Haas in den Jahren 1990–1995 per Pedes zurück. Entstanden ist dabei ein Wanderlesebuch, das Haas‘ Fussreise von Konstanz am Bodensee nach Rom beschreibt und dokumentiert. (Siehe auch das Buch von Karin Baseda-Maass. Dieses berichtet über eine Wanderung auf dem Fernwanderweg E1 von Norddeutschland bis an den Bodensee. Georg Haas‘ Buch stellt nun gewissermassen die Fortsetzung dieser Route dar.) Der Autor legte dabei die Strecke in 10 Teiletappen zurück, die er sprachlich und inhaltlich korrekt, jedoch literarisch nicht gerade innovativ wiedergibt. Beeindruckend, wie Haas sich als Solowanderer durch die italienischen Lande schlägt, immer wieder neue Begegnungen und Bekanntschaften macht und sich so – mit mehr oder weniger Erfolg – die oft ungenügend oder nicht vorhandenen Weginformationen einholt. Interessant auch, wie Haas das Transportproblem im Ligurischen bzw. Toskanischen Apennin löst. So sind es die Erlebnisse mit Einheimischen, die dieser Wanderbericht wertvoll machen und einem einmal mehr die Hilfsbereit- und Gastfreundschaft unserer südlichen Nachbarn vor Augen führen.

Obwohl der Autor am Ende seines Vorhabens eine Generalaudienz beim Papst in Anspruch nimmt, und sich vom Osservatore Romano und Radio Vatikan interviewen lässt, handelt es sich bei Haas nicht um einen Pilgerwanderer im eigentlichen Sinne. Diesen Eindruck erhält man zumindest beim Lesen. Aber wer weiss, was sich jeweils «hinter den Kulissen» von Wanderern abspielt?

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