8. Januar 2015

Aus dem Schnee an den See

Wandern geht immer und überall. Deshalb empfehle ich meinen lieben Blogleserinnen und -lesern nachfolgende Winterwanderroute von Heiligenschwendi über den Vesuv hinunter an den Thunersee.

Alleine die Busfahrt vom Thuner Hauptbahnhof hinauf zur Haltestelle Heiligenschwendi Dörfli ist eine Reise wert. In wenigen Minuten lassen wir uns aus dem Stadtzentrum ins ländlich-verhügelte Voralpenambiente katapultieren. Auf breiter Strasse streben wir der etwas deplaziert wirkenden Einfamilienhaussiedlung an der Haltenegg zu. Über den breiten Rücken dieser Egg schreiten wir hernach an Ruhebänken und dem gleichnamigen Kurhaus vorbei durch verschneiten Wald einem Gupf entgegen, der sich seiner Form wegen «Vesuv» nennt. Auf einem Stichpfad beschreiten wir den Nordgrat, um sodann vom Gipfelplateau in die Oberländer Bergherrlichkeit und hinunter auf den funkelnden See zu blicken.

Blick vom Vesuv über den Thunersee zu Niesen (links) und Stockhorn (rechts).

Nach der Durchquerung des Schwändigrabe öffnet sich das Panorama im Westen mit dem Stockhorn.


Als purer Kontrast gibt sich die Fortsetzung eine Viertelstunde später. Der im Winter kaum begangene Schwändigrabe versprüht den Hauch vom Ende der Welt, welches jedoch beim Hof Melbaume selbst ein Ende hat. Hier labt sich das Auge erneut am göttlichen Panorama von Eiger, Niesen undsoweiter. Es folgt der Abstieg im lichtdurchfluteten Wald. Der südwestlichen Exposition wegen, weicht hier der Schnee dem winterlichen Laubbraun. In weiten Kehren steuern wir den Längenschachen an und folgen der Seestrasse zum Oberhofner Strandbad. War vor einer Fussstunde noch eisiger Winter, setzt die Uferpromenade vorfrühlingshafte Akzente.

Hübscher Gegensatz: Die Uferpromenade nahe des Schlosses Oberhofen.


Hier liesse sich der Bus nach Thun besteigen, doch wir wollen mehr Goldküste und begehen den alten Oberländerweg nach Hilterfingen, vorbei an Villen und verwitterten Chalets, durch den Hüneggpark mit Schloss und exotischen Gehölzen nach Hünibach mit Migros, Coop und Denner.

Von Heiligenschwendi Dörfli hinunter an den Thunersee nach Hünibach.

Die durchgehend als Wanderweg ausgeschilderte Route eignet sich zu jeder Jahreszeit. Gutes Schuhwerk ist Pflicht. Hin mit dem STI-Bus bis Heiligenschwendi Dörfli, zurück mit der STI ab Hünibach Chartreuse. 14,1 km. 440 m Aufstieg. 810 m Abstieg. 4 Std. Karte 1:50‘000, Blatt 253T, Gantrisch.

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