19. Juni 2014
Überforderung im Untergrund
Nach unserer Wanderung von heute über den Chli und Gross Aubrig trafen wir auf der Rückfahrt im vor ein paar Tagen in Betrieb genommenen zweiten unterirdischen Bahnhof von Zürich ein. Nebst der goldfarbenen Decke fiel mir die totale Sterilität der Stätte auf. Es hing der Duft von frischen Betonwänden im Raum. Wände und Böden schienen sauberer als jede PC-Tastatur. Mit einer der zahlreichen Rolltreppen liess ich mich eine Etage höher bringen. Und was sich bereits bei den Gleisen unten manifestierte, setzte sich weiter oben fort: die totale Orientierungslosigkeit. Überall neue Ladenketten. Geschleckte Geschäfte mit Produkten, die man auch anderswo kaufen könnte, zu Preisen, welche die exklusive Passantenlage widerspiegeln. Der Grossbahnhof Zürich hat hier eine Parallelwelt geschaffen, in der ich hoffnungslos überfordert war. Irgendwann fand ich dann doch ein Schild, das mich zum Geleise 15 und somit zum oberirdischen Bahnhof wies. Ich tauchte bei den Prellböcken auf, wo mich abendliches Sonnenlicht empfing.
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