Nicht sehr, aber viele Wegweiser in Waldhaus (BE). |
30. Dezember 2013
Sehr viel Emmental
War ich vor ein paar Tagen in den Buchsibergen unterwegs, so zog es mich drei Tage später ins leibhaftige Emmental. Ramsei–Egg–Neuegg–Rüegsbach–Hasle-Rüegsau lautete die Route. Und es war alles sehr sehr sehr. Sehr sonnig, sehr schneeig, sehr aussichtsreich, sehr wohltuend, sehr emmentalisch, sehr gotthelfisch, sehr einsam, sehr hell, sehr von mystisch wabernden Nebelbänken umgeben und in Hasle-Rüegsau sehr sehr verkehrsreich mit sehr viel Lärm. Wie fotogen die ganze Strecke war, zeigen 26 Bilder hier.
27. Dezember 2013
Schattwand
Urs Augstburger: Schattwand dtv, München, 2001 |
GR: Fiktive Region Avers und Hinterrhein
26. Dezember 2013
Wildost in Deutschlands Mitte
Fred Sellin: Wenn der Vater mit dem Sohn, Piper, München, 2009 |
Sellin, der in der DDR aufwuchs, berichtet auch aus jener Zeit; von Einzelschicksalen, vom totalitären Regime, von den für westliche Begriffe unglaublichen Freiheitseinschränkungen, von Enteignungen etc. Und immer wieder tauchen haarsträubende Geschichten über Menschen auf, die es in ihrer Heimat nicht mehr aushielten, in die BRD flüchten wollten und hierbei von den Grenzern abgeknallt wurden:
Der Baumaschinist [Heinz-Josef Grosse] aus dem nahen Dorf Thalwenden hatte über Jahre immer wieder als Zivilist im Grenzstreifen gearbeitet. Er galt als zuverlässiger Staatsbürger, wurde zwar stets bewacht, aber gelegentlich nicht so streng wie andere. Am 29. März 1982 baggerte er einen Graben aus, in dem Kabel zu dem neu errichteten Beobachtungsturm verlegt werden sollten. Als ihn seine zwei Bewacher am Nachmittag kurz allein liessen, fuhr er mit seinem Vorderlader zum Grenzzaun, kletterte auf die Baggerschaufel, sprang hinüber und lief den Hang hinauf. In dem Moment kehrten die beiden Grenzer zurück. Aus fünfzig Meter Entfernung feuerten sie neun Geschosse auf den Vierunddreissigjährigen. Grosse verblutete. Die Todesschützen wurden, wie in solchen Fällen üblich, vom Kommandeur des Grenzregiments belobigt, erhielten hundertfünzig Mark Prämie und Sonderurlaub.
Der Baumaschinist [Heinz-Josef Grosse] aus dem nahen Dorf Thalwenden hatte über Jahre immer wieder als Zivilist im Grenzstreifen gearbeitet. Er galt als zuverlässiger Staatsbürger, wurde zwar stets bewacht, aber gelegentlich nicht so streng wie andere. Am 29. März 1982 baggerte er einen Graben aus, in dem Kabel zu dem neu errichteten Beobachtungsturm verlegt werden sollten. Als ihn seine zwei Bewacher am Nachmittag kurz allein liessen, fuhr er mit seinem Vorderlader zum Grenzzaun, kletterte auf die Baggerschaufel, sprang hinüber und lief den Hang hinauf. In dem Moment kehrten die beiden Grenzer zurück. Aus fünfzig Meter Entfernung feuerten sie neun Geschosse auf den Vierunddreissigjährigen. Grosse verblutete. Die Todesschützen wurden, wie in solchen Fällen üblich, vom Kommandeur des Grenzregiments belobigt, erhielten hundertfünzig Mark Prämie und Sonderurlaub.
24. Dezember 2013
23. Dezember 2013
Ein Leerschlag macht noch keine Sintflut
Die Prognose für den 28.12.2013 aus heutiger Sicht.
Zwei Stunden später war der Fehler korrigiert. |
Am kommenden Samstag will ich im Neuenburger Jura wandern gehen. Die Wetterprognosen versprechen nicht gerade das, was man als postweihnächtlicher Winterwanderer gerne hätte. Von Föhn in den Alpen ist die Rede und von 12 Grad Celsius. Der mit unglaublicher Regelmässigkeit eintretende Wärmeeinbruch zum Jahresende. Klimaerwärmung hin oder her, egal ob das Jahr zu feucht, zu warm, zu kalt oder zu trocken war, dieser Wärmeeinbruch kommt mit einer zeitlichen Präzision daher, als ob Herr Bucheli einen Pakt mit dem lieben Petrus geschlossen hätte. Oder umgekehrt.
Bloss, das Übertreiben dürften die Wettermacher bei Meteo Schweiz getrost unterlassen. Dass am Samstag aus Westen gleich mehrere Regen aufkommen sollen stimmt mich mehr als nur pessimistisch. Wobei: Die genaue Betrachtung der Sachlage zeigt einmal mehr die Perfidie der deutschen Sprache. Ein Leerschlag zuviel und schon wird aus aufkommendem Regen ein beängstigender Plural, aus «aufkommender Regen» also «aufkommen der Regen». Die ungewollte Absicht des schreibenden Frosches beruhigt doch schon mal gewaltig und macht aus dem Pessimisten einen verhaltenen Optimisten. Im Übrigen bin ich sehr froh, dass das Deutsche nach wie vor die Gross- und Kleinschreibung kennt. Man stelle sich einmal vor, wenn sich vor lauter regen regens sich die regen nicht mehr regen.
22. Dezember 2013
Oberwasser
Jörg Maurer: Oberwasser S. Fischer, Frankfurt, 2012 Empfehlenswert ist die handliche und haptisch gut anzufühlende Ausgabe aus der Taschenbibliothekreihe |
Jörg Maurer tischt uns eine originelle Kriminalgeschichte auf, die mich puncto fiktionaler Raffinesse zeitweise an Alfred Hitchcocks Fünf-Freunde-Jugend-Krimis «Die drei ???» erinnerte. Die geschickt arrangierten Handlungsstränge erhalten erst gegen das Ende des Romans einen zusammenhängenden Sinn, was die Lektüre zu einem unterhaltsamen, vorwärtstreibenden Unterfangen werden lässt. Ferner gibt uns Maurer – er stammt selber aus Garmisch-Partenkirchen, dem Hauptschauplatz – einen unverblümt ulkigen Einblick in das Wesen des alpenländischen Bayerntums. Gleichzeitig dient «Oberwasser» als die perfekte Vor- oder Nachbereitungslektüre für einen Urlaubsaufenthalt im glücklicherweise inskünftig olympiafreien Alpenkurort.
«Oberwasser» ist Maurers vierter Alpenkrimi. Der sechste, unter dem Titel «Felsenfest», hat am 10. März 2014 um 20 Uhr im Gasteig/Carl-Orff-Saal an der Rosenheimer Strasse 5 in 81667 München Premiere. Jörg Maurer wird daselbst anwesend sein und eine musikkabarettistische Lesung halten. Tickets unter www.muenchenticket.de
D: Garmisch-Partenkirchen*, Werdenfelser Land*, Höllentalklamm*, Kramerspitze, Murnau, Murnauer Moos, Schröttelkopf Alm, Wettersteinwand, Spitzner-Alm, Zugspitze, Frankfurt a.M. Riessersee, , Ostfelderkopf, Hupfleitenjoch E: Malaga I: Torbole (Gardasee) Marokko: Fès
*Hauptschauplätze
21. Dezember 2013
Den Vögeln zum Frass
Ulrich Knellwolf: Den Vögeln zum Frass, Nagel & Kimche, Zürich, 1999, als Taschenbuch bei Fischer, Frankfurt, 2004 |
Die verworrene Geschichte Knellwolfs zählt unzählige Schauplätze auf, weshalb sich die temporeiche Erzählung schwerlich in seiner ganzen geografischen Breite nachwandern lässt. Ich erwähne sie hier dennoch, weil sich Fiktion und Historie wunderbar ergänzen. Wer indes einmal auf dem Jakobsweg von Einsiedeln her kommend über die Haggenegg am Kleinen Mythen vorbei nach Schwyz hinunter gewasauchimmer ist, wird der Lektüre auch schauplatzmässig einiges abgewinnen können.
SO: Stadt Solothurn SZ: Haggenegg, Schwyz (u.a. Pfarrkirche, Friedhof) ZH: Stadt Zürich (u.a. Kunsthaus), Zürich Flughafen F: Ivry, Paris D: Weimar, Jena, Berlin, Hamburg, Friedrichskoog RUS: Studjanka, Beresina, Zarskoje Sjelo
18. Dezember 2013
Nachschlag zur AOC Thunersee
Gerne komme ich noch einmal auf meinen Beitrag über den Rebbau am Thunersee zurück und reiche allfälligen Interessenten vier Buchpublikationen nach, die sich dem Thema widmen.
Albert Schaufelberger: Thuner Reben – Thuner Wein Ott Verlag, Thun, 1986 |
Alfred Stettler: Der Weinbau in Spiez am Thunersee Fischer, Münsingen, undatiert! PS. Stettler ist der Spiezer Ortschronist ... |
Klaus Schilling/Rebbaugenossenschaft Spiez: Der Spiezer – Eine Reise durch das Rebenjahr Weber Verlag, Gwatt-Thun, 1998 PS. Klaus Schilling war während mehrerer Jahre Spiezer Rebbaumeister. |
Klaus Schilling/Rebbaugenossenschaft Spiez: 75 Jahre Rebbaugenossenschaft Spiez Weber Verlag, Gwatt-Thun, 2003 |
17. Dezember 2013
Schizogorsk
Walter Vogt: Schizogorsk, Arche, Zürich, 1977 |
Die spannungsreiche Geschichte der Geheimaktion spielt übrigens keineswegs von Anfang an in Schizogorsk, sie fängt offen und unverblümt in Bern und Umgebung an. Trotzdem steht schliesslich Schizogorsk für die gesamte Soziallandschaft der Schweiz. (Klappentext)
BE: Stadt Bern, Guggisberg und Umgebung (Hauptschauplätze) FR: Plaffeien
13. Dezember 2013
Die Gehmannfrage
Was ist eigentlich mit all den Walkmen aus den 80er-Jahren und den darauffolgenden CD-Walkplayern geworden, frage ich mich angesichts der heute ungleich grossen Flut an MP3-Playern, integriert in Milliarden von Walkphones.
Ob es da Walkman-Friedhöfe gibt, von denen die Welt nichts weiss? Und ach, wo liegen all die Kompaktkassetten herum, die wir damals mit der Schweizer Radio Hitparade bespielten, mit Udo Jürgens, Heino, Peter Alexander, den Sweet, Slades, Bay City Rollers und später die Schallplatten von Genesis, Deep Purple, Nazareth, Jethro Tull und – oh du Nachhineinschreck – Uriah Heep raubkopierten. Wo sind sie nur, wo bloss wo?
12. Dezember 2013
Benz
Hans Schmitter: Benz Franke, Bern, 1960 2012 neu aufgelegt von der Kulturkommission Thierachern |
In bildhafter Sprache werden in «Benz» nicht nur die Sorgen und Nöte der
Unsesshaften und Besitzlosen zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter dem Regime der Gnädigen Herren in Bern geschildert. Sondern auch der harte Alltag der Tunnelarbeiter und Sträflinge, der sogenannten Schallenwerker also. Den Charakter einer Arbeitskraft, jener des jugendlichen Benz Gander, schält Hans Schmitter dabei besonders heraus. Wie er nach einem neuerlichen Unwetter mit Mutter, Schwester und Grossvater die versumpfte Ebene, und damit das Betteln und herumlungern an der Zollbrücke vor den Toren Thuns sowie das schäbige Mietshaus hinter sich lassen muss, und im kargen Fischerleben bei Verwandten am See landet. Um schliesslich für ein tägliches Brot als Schmiedebub auf der Baustelle einzusteigen, wobei Benz‘ Arbeitsbedingungen hier noch zu den besseren zählen. Und er erst noch einen Beruf erlernt.
BE: Thierachern, Zollhaus (Allmend), Uetendorf, Thun, Einigen, Strättligturm, Kanderdurchstich, Thunersee, Thuner Allmend (Hauptschauplätze), Stadt Bern
10. Dezember 2013
Jenseits der Couch
Esther Pauchard: Jenseits der Couch, Nydegg Verlag, Bern, 2010 |
Eine Frau wird in die Psychiatrie eingewiesen, die
Diagnose lautet Schizophrenie. Sind ihre Beschuldigungen gegen ihren
Ehemann ernst zu nehmen? Wahn oder Wirklichkeit? Kassandra Bergen, erfahrene Assistenzärztin in der
psychiatrischen Klinik Eschenberg, hat schon manches erlebt. Aber dieser
Fall ist anders. Das Schicksal ihrer Patientin lässt sie nicht mehr
los.Was als Nachforschung aus medizinischem Interesse
beginnt, nimmt bald einen unheilvollen Verlauf. Und nichts ist mehr, wie
es zu sein schien. (Verlags-Website)
BE: Psychiatrische Klinik Münsingen (Hauptschauplatz), Münsingen, Aaretal, Thun (u.a. Restaurant Altes Waisenhaus, Restaurant Beau Rivage, Spital, Kantonspolizei, Bonstettenpark, Schadaupark, Aarequai Thun–Hünibach, Thunersee), Stadt Bern (Bahnhof, Ryfflihof, Neuengasse, Altstadt), Biglen, Grosshöchstetten
9. Dezember 2013
Wenn Literaten wandern
Diverse Autoren: «Einen schweren Schuh hatte ich gewählt …», Dörlemann Verlag, Zürich, 2013 |
Nun ist es ja mittlerweile eine nette Tugend der Schreibzunft geworden, dem Wandertum zu fröhnen und daraus literarischen Mehrwehrt zu schöpfen. Genau dies haben die ehemaligen Leukerbader Literaturfestivalteilnehmer Arno Camenisch, Gerhard Falkner, Nora Gomringer, Sabine Gruber, Judith Hermann, Rolf Hermann, Douna Loup, Tanya Malyarchuk, Urs Mannhart, Francesco Micieli, Christine Pfammatter, Angelika Reitzer, Michail Schischkin, Monique Schwitter, Christoph Simon, Marie-Jeanne Urech und Peter Weber im Rahmen eines Buchprojektes getan.
Unter dem antiquiert anmutenden Titel «Einen schweren Schuh hatte ich gewählt …» führen die Autorinnen und Autoren die Leserschaft in 19 Wanderungen durch die nahe und weite Umgebung von Leukerbad. Zum Wasserfall, auf und um das Torrenthorn herum, über den Restipass ins Lötschental, auf den Gemmipass, dreimal über die Albinenleitern, nach Brentschen, in die Nasenlöcher des Bietschtals, von Varen hoch ins Murmiltangil, von Leuk nach Sierre und nach Ausserberg, in den Illgraben und letztlich dreimal in den Pfynwald.
Besonders gut in Erinnerung geblieben ist mir der Text Gerhard Falkners. In sprachgewaltigem Pathos, kritisch-wachem Geist und witzig-skurrilen Formulierungen hebt sich der Autor von den anderen Elaboraten glasklar ab. Eine Entdeckung war indes auch der Russe Michail Schischkin. Ansonsten empfand ich das Gebotene als mittelmässige Fabulierkunst. Dass nicht alles gefiel, liegt erfahrungsgemäss in der Natur einer Anthologie.
Das Glanzstück aus gestalterischer Sicht ist indes der Umschlag! Dieser besteht aus einer gefalteten 50'000er-Karte sowie den Ausschnitten zu den einzelnen, im Buch eher dürftig beschriebenen Routen. Im Berndeutschen kennen wir für derartiges Machwerk die schönen Begriffe «tschent» und «gäbig».
Für mich der Buchumschlag des Jahres. Und wer sich am Torrenthorn im Schneesturm verirrt, hat gleich noch den Zunder dabei. |
8. Dezember 2013
Angst, Haas und Wellness
Petra Ivanov: Angst, Haas und Wellness, Appenzeller Verlag, Herisau, 2010 |
AG: Bad Zurzach (Hauptschauplatz), Achenberg
7. Dezember 2013
So tickt die Suchmaschine
Als Blogger beim Google-Dienst Blogger steht es mir frei, von Google geschaltete Werbung anzeigen zu lassen. Täte ich dies, könnte ich nebenher ein wenig Geld verdienen. Allerdings nur, wenn die Leser meines Blogs entsprechend oft die Werbebanner anklicken. Welche Werbung Google schaltet, hängt zum einen vom Inhalt der Posts ab, zum andern beruht die Sache auf dem Zufallsprinzip. Unter Umständen erscheinen also Anzeigen, mit welchen ich als Blogger lieber nicht in Verbindung gebracht werden möchte. Dies ist mitunter ein Grund, weshalb ich auf diesen möglichen Nebenverdienst verzichte.
Anders handhabt es Wanderfreund Widmer. Er hat sich vor längerer Zeit für die Google-Anzeigen-Maschinerie entschieden. Um zu verdeutlichen, welche Formen sie manchmal annimmt, sei folgendes Beispiel zitiert:
Mit der Publikation dieses Posts erschien gleichzeitig eine Anzeige des Haarprodukteherstellers Garnier. Das macht durchaus Sinn, nicht wahr. Lustig ist nur, dass seit dem 3. November die Garnier-Werbung immer noch erscheint, wie Widmers Post von heute beweist. Es bleibt indes zu hoffen, dass sich das Banner nicht in einer Endlosschlaufe befindet. Eine Promotion für den Haarfärbe-Trend 2013 scheint mir zum aktuellen Zeitpunk definitiv nicht mehr en vogue.
5. Dezember 2013
Verrat in Zürich West
Sabina Altermatt: Verrat in Zürich West Orte, Oberegg, 2005 |
ZH: Zürich Stadt, Oerlikon, Zürichsee (Hauptschauplätze) GR: Versam Station, Ems-Chemie Ems, Sumvitg, Crestasee bei Flims
4. Dezember 2013
Dann und wann
Kaum waren die drei Könige
Dann schon Ostern
Dann die Taube
Das war Pfingsten
Dann Maria
Ab in den Himmel
Allerheiligen
Und dann der Advent
Eins, zwei, drei
Die Zeit rennt
Wenn die vierte Kerze brennt
Dann ist Weihnacht
Oh Dannenbaum, oh DannenbaumWann ist Ostern?
Dann
3. Dezember 2013
Nationalsport?
Wir trafen uns in Wynigen, dem Dorf inmitten emmentalisch anmutender Hügel. Mein Lektor und ich. Vergangenen Sonntag. Von der inzwischen als alte Bahnlinie zu benennendem Strang zwischen Mattstetten und Rothrist durch schneeweisse Felder und laublose Wälder. Ich hätte – oh unverhoffte Sonne – die Sonnenbrille einpacken sollen. Erkenntnis des Tages: Im Dreieck Emmental–Oberaargau–Berner Mittelland werden mehr Könige gemacht als anderswo. Der jüngste stammt aus dem nahen Alchenstorf. Matthias Sempach schwang am letzten Eidgenössischen im ebefalls nahen Burgdorf obenaus. Im Bären Ersigen, wo wir gediegen tafelten – Rehgeschnetzeltes mit Spätzli und Rosenkohlgratin –, hing Sempachs Dankesschreiben an die Wirtsleute.
Es bedankten sich auch ein Daniel von Känel, Schlägerkönig am Eidgednössischen Hornusserfest 2012 in Lyss sowie ein Sandro G., bester Schläger am heurigen Interkantonalen Hornusserfest in Selzach. Sein Dankesschreiben an den spendablen Bärenwirt zeugt von bodenständiger Ehrlichkeit und Authentizität:
Ich möchte mich noch recht Herzlich bei Ihnen Bedanken für die wunderschöne Glocke wo ich in Selzach gewonnen habe. Ich habe sehr Freude daran. Es ist für mich eine grosse Ehre, diese Glocke von Ihnen zu haben.
Sempach und von Känel sind bloss die jüngsten Beispiele dieser königlichen Umgebung. In früheren Jahren machte der Oberböse Adrian Käser Alchenstorf bereits zum Nabel des Schwingeruniversums. Bezieht man die weitere Geografie mit ein, so sei auch auf Silvio Rüfenacht aus Hettiswil bei Hindelbank hingewiesen. Sein Sieg an einem Eidgenössischen datiert aus dem Jahre 1992.
Henu. Was mich am ganzen Hype des sogenannten Nationalsports stutzig macht, ist die Tatsache, dass die Tessiner, Romands und Rätoromanen weitgehend nichts mit der Sache gemein haben. Am ehesten vielleicht noch die Romands. Das schwingerische Nationalgefühl ist also primär ein deutschschweizerisches. So gesehen existiert die Schweiz einmal mehr nicht. Da vermögen auch die Eidgenössischen Schwingfeste in Vevey, Lausanne, Fribourg, Neuenburg, Sion, La Chaux-de-Fonds, Nyon und 2016 in Estavayer-le-Lac nichts Entscheidendes daran zu ändern.
Es bedankten sich auch ein Daniel von Känel, Schlägerkönig am Eidgednössischen Hornusserfest 2012 in Lyss sowie ein Sandro G., bester Schläger am heurigen Interkantonalen Hornusserfest in Selzach. Sein Dankesschreiben an den spendablen Bärenwirt zeugt von bodenständiger Ehrlichkeit und Authentizität:
Ich möchte mich noch recht Herzlich bei Ihnen Bedanken für die wunderschöne Glocke wo ich in Selzach gewonnen habe. Ich habe sehr Freude daran. Es ist für mich eine grosse Ehre, diese Glocke von Ihnen zu haben.
Sempach und von Känel sind bloss die jüngsten Beispiele dieser königlichen Umgebung. In früheren Jahren machte der Oberböse Adrian Käser Alchenstorf bereits zum Nabel des Schwingeruniversums. Bezieht man die weitere Geografie mit ein, so sei auch auf Silvio Rüfenacht aus Hettiswil bei Hindelbank hingewiesen. Sein Sieg an einem Eidgenössischen datiert aus dem Jahre 1992.
Henu. Was mich am ganzen Hype des sogenannten Nationalsports stutzig macht, ist die Tatsache, dass die Tessiner, Romands und Rätoromanen weitgehend nichts mit der Sache gemein haben. Am ehesten vielleicht noch die Romands. Das schwingerische Nationalgefühl ist also primär ein deutschschweizerisches. So gesehen existiert die Schweiz einmal mehr nicht. Da vermögen auch die Eidgenössischen Schwingfeste in Vevey, Lausanne, Fribourg, Neuenburg, Sion, La Chaux-de-Fonds, Nyon und 2016 in Estavayer-le-Lac nichts Entscheidendes daran zu ändern.
Hat ein Herz für Schwinger und Hornusser: der weitherum bekannte Bären in Ersigen (BE). |
2. Dezember 2013
Sieht so eine Schlachtbank aus?
Dieses rustikale Exemplar sah ich im schwyzerischen Oberiberg. Es steht die Frage im Raum, wer mit diesen drei Frauennamen gemeint ist. Die drei Metzgerstöchter, die drei Bänklispenderinnen oder gar drei zur Schlachtbank geführte Kühe, welche hernach in veredelter Form in der Metzgerei wieder auftauchten?
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