15. Juni 2017

Von leicht zu vielleicht ultraleicht – Teil 4

Von den drei Hauptbedürfnissen, die eine Fernwanderung befriedigt (Gehen, Essen/Trinken, Schlafen) bleibt aus materieller sich die Verpflegung bzw. deren Zubereitung übrig. Widmen wir uns also der Kochausrüstung und der Trinkwasseraufbereitung. Auch in dieser Domäne lässt sich ordentlich Gewicht sparen. Interessant hierbei, dass die leichtesten Utensilien, wie etwa die Trinkflaschen, praktisch gratis zu haben sind, derweil eine ultraleichte und robuste Kochpfanne aus Titan ganz schön ins Geld gehen kann. Doch alles schön der Reihe nach.


Das Feuerzeug – BIC Mini
Am Anfang ist das Feuer, denn ohne Feuer keine warme Mahlzeit. Mit im Gepäck sind zwei BIC-Feuerzeuge. Doppelt genäht hält auch hier besser. Gewicht: 30 g pro Stück.


Der Brenner – Trangia Spiritus
Beim Brenner zähle ich schon seit Jahren auf den simplen, effizienten und zuverlässigen Trangia. Ungefüllt bringt er mitsamt den beiden Deckeln 110 Gramm auf die Waage. Als Transportbehälter für den Spiritus benutze ich die




Die Brennstoffflasche – SIGG-Bottle
Sie ist seit mittlerweile fast 30 Jahren DER Klassiker in Sachen Flüssigkeitstransport. Die mitgetragene Grösse variiert je nach Dauer der autarken Phase. Für ein Wochenende reicht eine 0.3-Liter-Flasche, für eine Woche dürfte es eine 1.0-Liter-Flasche sein. Und für etwas zwischendurch nehme ich die 0.6-Liter-Flasche mit. Diese wiegt 95 Gramm.

Das Pfannengestell – Rockpin Erdnagel
Diese drei 15 cm langen und insgesamt 45 Gramm leichten Häringe haben einen doppelten Verwendungszweck. Einerseits dienen sie in Dreiecksform um den Trangia-Brenner in den Boden gesteckt als Pfannenhalter. Andererseits werden die drei Nägel für die drei Abspannleinen des Zeltes benötigt. Als Windschutz dient mir übrigens eine alte Alu-Folie von MSR, die ich um die Feuerstelle lege. Die Folie wiegt lediglich 40 Gramm.


Die Kochpfanne – Toaks Titanium Pot 1350 ml
Das Prunkstück meiner Outdoorküche ist indes der Titanium-Kochtopf von Toaks. Er fasst 1.35 Liter, hat angelötete Griffe und einen Deckel mit Abtropflöchern für Kochwasser (z.B. bei Teigwaren). Die Pfanne wiegt 160 Gramm (inklusive Packsack) und ist selbstverständlich sehr robust. Sie dient mir auch zum Verstauen von Kocher, Windschutz, Erdnägel, Abwaschtuch, Reinigungsmittel, Feuerzeug und kleinen Flacons mit Bouillon, Salz, Pfeffer etc. Das Geniale bei Titan: Sobald der Hitzequelle entzogen kaltet das Metall extrem schnell ab, so dass verbrannte Finger der Vergangenheit angehören. Der Packsack lässt sich übrigens als Reinigungsschwamm verwenden.


Das Berghaferl
Mit dem Berghaferl war ich schon vor 30 Jahren in Alaska unterwegs, und obschon sich bei der Outdoor-Ausrüstung sehr vieles weiterentwickelt hat, ist die damals gekaufte Hybridtasse immer noch etwas vom Besten für die flüssige, halbflüssige und feste Nahrungsaufnahme. Dasselbe gilt auch für die Reinigung. Da es keine Ecken besitzt, kommt man mit dem Abwaschlappen überall gut hin. Als Abwaschtuch benutze ich ein 42 Gramm leichtes Mikrofasertuch der Marke Miobrill von der Migros. Gewicht des Berghaferls: 55 g.


Das Essbesteck – Sea to Summit Spork
Das Wort Spork wird aus dem Englischen Spoon und Fork (Löffel und Gabel) gebildet. Und genauso sieht der Spork auch aus. Ein Löffel mit kleinen Gabeln. Ein typischer Kompromiss, der gerade Mal 10 Gramm auf die Waage bringt.


Der (fast) Alleskönner – Victorinox Traveller
Dieser Schon-fast-Alleskönner ist ein Muss für jeden Weitwanderer. Das 90 Gramm leichte Werkzeug bietet nicht nur die Funktionen des klassischen Schweizer Offiziersmesser, es beinhaltet auch einen digitalen Höhenmesser mit erstaunlicher Genauigkeit. Dazu zeigt das Display wahlweise die exakte Uhrzeit (aus diesem Grund verzichte ich auf die Mitnahme einer Armbanduhr), den Barometerverlauf, die Temperatur, die gewünschte Weckzeit oder den Timer. Bei Dunkelheit lässt sich die Anzeige sogar beleuchten. Der Clou: Sämtliche Funktionen werden mit einer einzigen Taste, die sich unter dem Schweizerkreuz befindet, gesteuert, also auch die Einstellungen des Höhenmessers oder der Stoppuhr und der Beleuchtung. Und sollten gleich beide meiner Kugelschreiber einmal ihren Dienst versagen, im Messer enthalten ist nebst Pinzette und Zahnstocher auch eine Kugelschreibermine, mit der sich ganz ordentlich schreiben lässt. Das unabdingbare Teil lässt sich unauffällig und bequem in einer der beiden Hüftgurttaschen des Rucksacks tragen.



Der Lebensretter – CarePlus – Wasserfilter
Für mich ist dieser Wasserfilter ein weiteres Non-Plus-Ultra. Der mit allem Zubehör lediglich 90 Gramm leichte Filter ermöglicht es, innert kürzester Zeit aus verunreinigtem Wasser Trinkwasser zu gewinnen. Es eröffnen sich dem Trekker neue Möglichkeiten, ohne dass er sich gross abmühen muss. Laut Hersteller soll der kleine Zylinder 375.000 Liter Wasser filtern können, bevor er ersetzt werden muss. Ein erster Test meinerseits ist positiv verlaufen, weshalb ich zuversichtlich in die Outdoor-Wasserversorgung meines Vorhabens blicke. Um jedoch nicht unendlich hohe Erwartungen zu schüren: Der Filter tötet lediglich Bakterien und Protozoen ab (99.9 %), nicht aber schädliche Chemie wie Pestizide, Fungizide etc. Es gilt daher bei der Wasseraufnahme nach wie vor, die Augen offen zu halten und nicht gleich das erstbeste Entwässerungsgräblein anzupeilen, um den Durst zu löschen. 

Der Filter besteht aus einem Wasserbeutel (o.5 lt) zur Aufnahme des zu filternden Wassers sowie aus einem Trinkröhrchen, einer Reinigungsspritze und dem Filter selbst. Das Trinkröhrchen werde ich zu Hause lassen, dafür nehme ich einen zusätzlichen Wasserbeutel mit einem Liter Inhalt mit. Um das Wasser zu Filtern wird der Beutel an das Gewinde des Filters geschraubt. Durch das Zusammendrücken des Beutels wird das Wasser durch die Filtermembranen gedrückt und fliesst hernach in den Sauberwasserbehälter wie z.B. eine Petflasche. Das Filtergewinde ist übrigens auch petflaschenkompatibel. Wenn also der Quetschbeutel einmal kaputt gehen sollte, besteht keinen Grund zur Panik. Statt Teuere Nalgene-Flaschen werde ich so oder so Pet-Flaschen im Rucksack haben. Die sind leichter, ebenfalls wasserdicht und eben: filterkompatibel.

Damit die Ware schön geordnet verstaut werden kann, versorge ich sie in einen kleinen Nylonpacksack, der ca. 8 Gramm wiegt.

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