Das Zelt – Nordisk Lofoten 2 UL
Leichter und kleiner im Packmass für ein Doppelwandzelt geht aktuell kaum mehr. Der Hersteller spricht von einem Normalgewicht von 570 g, was leider nicht ganz stimmt. Meine Version wiegt 650 g, was natürlich immer noch ganz akzeptabel ist. Hinzu kommt dann noch die Zeltunterlage mit einem Gewicht von 200 g. Da ich diese noch nicht habe beschaffen können, werde ich jenes des Fly Creek 1 UL von Big Agnes verwenden. Der Vorteil: Es wiegt nur 150 g!
Die in Dänemark entwickelte und in China gefertigte Behausung, ist hervorragend verarbeitet und weist viele durchdachte Details auf. Alleine der Packsack ist etwas vom Feinsten, das ich bislang gesehen habe. Die zwei benötigten Zeltstangen bestehen aus sehr kurzen Elementen, so dass sie das Packmass kaum unnötig vergrössern. Die mitgelieferten Standardheringe sind leicht und sehr robust. Den Vogel schiessen hingegen die sogenannten «Tooth Pegs» ab. Sie haben das Gewicht von Zahnstochern und sehen auch ein wenig so aus. Mein erster Test hat indes die Tauglichkeit dieser Baby-Heringe bereits unter Beweis gestellt. Ein weiteres Glanzlicht ist der seitliche Eingangsteil, der mittels dritter Stange (ich werde sie zu Hause lassen und den zusammengeschobenen Trekkingstock verwenden) angehoben werden kann. Somit entsteht, wie auf dem Bild ersichtlich, ein kleines Vordach, das es erlaubt, bei Regen (ohne Wind) im Zelt zu liegen und draussen der Laune der Natur zuzuschauen. Romantisch! Ich bin gespannt, wie sich das Lofoten auf die Dauer bewähren wird. Das Innere ist ja nicht gerade eine Turnhalle, dennoch habe ich bislang genügend Platz gefunden und mich sehr wohl gefühlt.
Der Schlafsack – Yeti Passion Three LGerne hätte ich einen ultraleichten Kunstfaserschlafsack mitgenommen. Wirklich ultraleicht sind jedoch einzig Daunenschlafsäcke. Vor allem, wenn das Teil über eine Isolationskraft verfügen soll, die auch den Klimabedingungen auf dem Fjäll genügt. Der Yeti Passion Three soll bis 7°C noch warm geben, wiegt sensationelle 530 g und ist im Packmass etwa halb so gross, wie ein herkömmlicher Daunenschlafsack dieser Wärmekategorie. Das Aussenmaterial soll zudem wasserabweisend sein, was gerade im Fussbereich von grosser Wichtigkeit ist. Die Füllung besteht aus 95% reiner Gänsedaunen und 5% Federchen. Die Bauschkraft der Daunen beträgt 800 cuin.
Bauschkraft? Cuin? Wikipedia weiss Rat! Die Bauschkraft (engl. Fill power) ist ein charakteristisches Mass für Daunen und andere Polsterstoffe, das angibt, welches Volumen eine bestimmte Masse des Stoffes nach einiger Zeit der Kompression einnimmt. Eine im Handel übliche Einheit ist das angloamerikanische Kubikzoll pro Unze (engl. cubic inches per ounze, kurz in³/oz oder cuin für cubic inches). Gemessen wird, indem eine Unze (≈ 28 g) der Daunenmischung im Messzylinder für 24 Stunden zusammengepresst wird. Anschließend wird das Volumen gemessen, auf das sich die Probe ausdehnt und in inches³ (1 inch³ ≈ 16,4 cm³) angegeben. Je höher der Bauschkraft-Wert ist, desto besser ist die Wärmedämmung im Verhältnis zum Packvolumen. Eine hochwertige Daune erreicht eine Bauschkraft von 700–800 cuin. Handelsüblich in guten Schlafsäcken oder Jacken sind 600–700 cuin. Daunen mit weniger als 500 cuin weisen – bei massegleicher Füllung etwa einer Daunenjacke – geringeres Bausch-Volumen (Loft) und entsprechend geringere Isolationswirkung auf.
Die Liegematte – Therm-a-Rest NeoAir XLite L
Diese Liegematte schlägt ebenfalls alle Rekorde in Sachen Packmass, Gewicht und Liegekomfort. Mit 490 g (inklusive Reparaturset) und einer dicke von 63 mm bei einer Länge von 196 cm, ist das einfach nur sensationell. Einziger Nachteil: Am Ende jeder Etappe muss die Liege von Mund aufgeblasen werden. Bist du vom Gehen schon ein wenig angenockt, dann gibt dir die Blaserei noch den Rest. Dafür schläft es sich hernach umso gemütlicher. Eine entsprechend erhältliche Pumpe kommt aus Gewichtsgründen nicht in Frage – im Gegenteil, ich werde mir noch die kleinste Variante der NeoAir Xlite besorgen. Mit 230 g ist sie jedoch nur noch 119 cm lang und 51 statt 63 cm breit. Die 63 mm Dicke bleiben indes.
Der Rucksack – Osprey Kestrel 48
Seit einem guten Dutzend Jahren trage ich ausschliesslich Rucksäcke der US-Marke Osprey. Verarbeitungsqualität, Tragekomfort und Packsystem haben mich sei jeher überzeugt. Ab und zu gilt es, ein, zwei oder drei überzählige Bändel oder Gummizüge abzuschneiden, aber dies schmälert die Brauchbarkeit der Teile keineswegs.
Der 48 Liter fassende Kestrel 48 ist mit 1670 g (inkl. Rucksackregenhülle) jedoch kein Ultraleicht-Rucksack. Da gäbe es in der Tat Säcke, die bis zu einem Kilo leichter sind. Aber: In diesem Fall finde ich das Gewicht eher zweitrangig. Entscheidender scheint mir der Tragekomfort, d.h. die Rückenpassform, die Lastenkontrolle im Schulter- und Brustbereich sowie – ganz wichtig – die Lastenübertragung auf den Hüftgurt. Es nützt der leichteste Rucksackinhalt nichts, wenn der Rucksack selber drückt oder zuviel Gewicht auf den Schultern lastet und somit Muskelverspannungen provoziert werden. So gesehen bietet der Kestrel 48 ein optimales Gewichts-/Leistungs- und Grössenverhältnis. Genial sind zudem die drei aussenliegenden Mesh-Fächer (Osprey-Standard), das separat zugängliche und gegen oben abgetrennte Bodenfach, die zwei geräumigen Hüftgurttaschen, der Zugriff ins Hauptfach auf der einen Seite sowie die integrierte Seitentasche auf der anderen Seite. Die gut geschnittene Deckeltasche bietet genügend Platz für allerlei Krimskrams, und das innenliegende Flachfach mit Kunststoffkarabiner dient der Dokumenten- und Geldaufbewahrung. Der Sack ist zudem für den Gebrauch einer Trinkblase vorbereitet.
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