Sympathischer Bschiss: Das berühmte Nordkap (rechts) ist nicht der nördlichste Punkt des europäischen Festlandes. Knivskjelodden ist das wahre Nordkap und nur zu Fuss zu erreichen! |
Mit regelmässiger Zuverlässigkeit packt mich des Winters das Wanderfieber. Nicht jenes Wandern, das ich so oder so Wochenende für Wochenende praktiziere. Es sind jeweils grössere Ideen, die ich mit mir herumtrage. Wanderprojekte, die sich meist im Ausland abspielen, dann aber doch nicht realisiert werden. Vergangenen Winter fasste ich den Gang ans Nordkap Norwegens ins Auge. Ermutigt durch mehrere Reiseberichte, die von der Durchquerung Deutschlands der Länge nach erzählen. Motiviert aber auch von zwei Büchern, die sich mit der Begehung Norwegens von Süden nach Norden befassen.
In der Tat machte ich mich dann am Karfreitag 2016 von meinem Wohnort auf Richtung Norden. In sieben Etappen habe ich es immerhin bis nach Basel geschafft. Dann verliess mich des unpassenden Sommer- und Herbstwetters wegen vorübergehend der Mut, die Fortsetzung, den Westweg durch den Schwarzwald, in Angriff zu nehmen. Und nun, wo wir wieder Winter haben, träumt es mir weiter. Weiter vom Weg nach Norden. Ich sehe mich im Frühling vom Basler SBB-Bahnhof loswandern, durch die Stadt und über den Rhein, über die Grenze bei Lörrach, durch die Reben Südbadens, in den Schwarzwald hinein, mit Zelt, Schlafsack, Isomatte und Kocher, um am Ende dem Nordkap eine Woche näher zu sein; dem wirklichen Nordkap notabene, nicht dem touristischen. Denn, das berühmte Nordkap stellt nicht den nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes dar. Dieser liegt etwas westlich davon und ist nur zu Fuss zu erreichen. Wer Tausende von Kilometern durch Mittel- und Nordeuropa geht, will sich doch am Ende nicht mit einer Horde motorisierter Halbschuhtouristen wiederfinden. Ich auf jeden Fall nicht.
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