Christine Thürmer: Laufen. Essen. Schlafen. Piper, München, 2016 |
Nichts deutet in ihrer Jugend darauf hin, dass Christine Thürmer einmal zu einem der meistgewanderten Menschen weltweit werden würde: In Sport ist sie die absolute Niete, und Wandern findet sie blöd. Stattdessen legt sie eine Bilderbuchkarriere hin und ist mit 39 Jahren Geschäftsführerin eines mittelständischen Betriebes – nur um mit 40 alles aufzugeben: den schicken Firmenwagen, die Sekretärin, ja sogar den festen Wohnsitz. Stattdessen geht sie 12. 700 Kilometer zu Fuss und lebt draußen im Zelt. Zwischen 2004 und 2008 läuft sie dreimal von Mexiko nach Kanada auf dem Pacific Crest Trail (4277 Kilometer), dem Continental Divide Trail (4900 Kilometer) und dem Appalachian Trail (3508 Kilometer). Für diese Leistung wird sie mit dem Triple Crown Award ausgezeichnet, den nur bekommt, wer alle drei Trails bewältigt hat, was zum damaligen Zeitpunkt lediglich 231 Wanderer geschafft haben. (Klappentexte)
Kurzweilig geschriebener Bericht, der bei jedem Fernwanderer die Sehnsucht nach derartigen Plänen weckt. Leider ist das Kapitel mit dem Appalachian Trail (immerhin 3500 km lang) mit 55 Seiten (bei insgesamt 288 Seiten) zu knapp ausgefallen. Wirklich treffend hingegen der Buchtitel. Viel mehr als über Laufen, Essen und Schlafen erfährt der Leser nicht. Da wirken die geschilderten Lebensumstände der Autorin gerade wohltuend auflockernd. Ein aufschlussreiches und sympathisches Interview, das Christine Thürmer dem NDR-Fernsehen gegeben hat, ist auf Youtube zu finden.
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