Am 17. Dezember habe ich über das Häufchen Elend von einem Bänkli in der Nähe von Bowil berichtet. Ähnliches gibt es nun aus Thun zu vermelden. Das tatterige Gestell befindet sich am Wanderweg Rabenfluh–Göttibach, unterhalb der Goldiwilstrasse. Auf dass jemand zu Hilfe eilen möge!
30. Dezember 2015
29. Dezember 2015
Pfui und Hui
Ich kam beinahe gleichzeitig mit den ersten Sonnenstrahlen in Crans-Montana an. Belächelte ich in Siders unten die Leuchtschrift Express in der Standseilbahn, so musste ich am Ende der Fahrt anerkennend feststellen, dass der Wagen in einem Höllentempo den gewundenen Schienenstrang hochgerattert war, ohne einmal an einer der zahlreichen Haltestellen zu stoppen. In Montana war ich das erste und bislang einzige Mal Anfang Sommer 1986, als wir hier vom Wildstrubel kommend die Tour beendeten. Ich hatte also noch eine Netzwerk-Rechnung offen und verpasste dem Ort eine pedestrische Fortsetzung.
Ich hatte die Route nach Leuk so geplant, dass ich möglichst schnell aus dem Ferienhaus-Gürtel mit seinen schrecklichen Appartementkästen raus kam. Gleich neben der Bergstation der Standseilbahn erregte das Restaurant Bellavista Istanbul meine Heiterkeit. Nieder mit den Alpen, freie Sicht auf den Bosporus! Willkommen im kafkaesken Kabarett auf 1470 Meter über Normalnull. Willkommen in einem Ort der einst nicht mehr war als ein bescheidenes Maiensäss!
Ist heute nicht Sonntag?, fragte ich mich eine Viertelstunde später, als ich zwei Müllmänner einen riesigen Abfallsack mittels Kran im Müllauto entleeren sah. Es war Sonntag! Höchste Zeit, mich aus dieser verstörenden Gegend zu entfernen. Über zum Teil alte Verbindungswege stieg ich ab nach Randogne, einem einst kleinen Bergdorf, das in den letzten Jahren eine stattliche Zahl an Ferienhäusern erhalten hat. Im noch tiefer gelegenen Mollens sah es nicht anders aus, und ich war froh, der Agglomeration von Siders endgültig den Rücken kehren zu können. Was dann folgte, war das ziemliche Gegenteil des bislang Gesehenen. Ein Fussweg durch märchenhaft anmutenden Föhrenwald.
Ich arbeitete mich bis zum Maiensäss von Cordona vor, überschritt dabei den Bergbach La Raspille, der weiter unten die Sprachgrenze bildet. Die Dezembersonne hatte in der Zwischenzeit eine unverschämte Wärme entwickelt. Auf 1200 Metern über Meer kam mir eine Joggerin entgegen, bekleidet mit einem Spaghettiträger-Leibchen. Ein Blick an die Südhänge zeugte vom bislang schneearmen und viel zu warmen Winter. Die braunen Hänge reichten bis über die 2000 Meter-Marke.
Das Weinbaudorf Varen erreichte ich über einen langen Abstieg, vorerst auf einer schnurgeraden Alpstrasse, hernach auf einem wiederum traumhaft schönen Pfad durch zunehmend lockeren Föhrenwald. Im Hintergrund zeigten sich die Gipfel des Simplongebietes. Wenigstens sie trugen Schneekappen und vermittelten einen Hauch von Winter. Von Varen führte mich die Route durch die ausgedehnten Rebberge hinüber nach Leuk, das sich in den letzten Sonnenstrahlen räkelte, derweil der Bahnhof im Talboden bereits im Schatten lag. Ein paar bildliche Eindrücke dieser insgesamt nachahmenswerten Wanderung gibt es auf meiner Fotoseite.
Ist heute nicht Sonntag?, fragte ich mich eine Viertelstunde später, als ich zwei Müllmänner einen riesigen Abfallsack mittels Kran im Müllauto entleeren sah. Es war Sonntag! Höchste Zeit, mich aus dieser verstörenden Gegend zu entfernen. Über zum Teil alte Verbindungswege stieg ich ab nach Randogne, einem einst kleinen Bergdorf, das in den letzten Jahren eine stattliche Zahl an Ferienhäusern erhalten hat. Im noch tiefer gelegenen Mollens sah es nicht anders aus, und ich war froh, der Agglomeration von Siders endgültig den Rücken kehren zu können. Was dann folgte, war das ziemliche Gegenteil des bislang Gesehenen. Ein Fussweg durch märchenhaft anmutenden Föhrenwald.
Schöne Ferien 1: In Montana (VS) schreckt die Müllabfuhr vor dem Sonntag nicht zurück. |
Schöne Ferien 2: Die Agglomeration von Siders überzeugt mit Wohnblöcken in Chaletform. |
Ich arbeitete mich bis zum Maiensäss von Cordona vor, überschritt dabei den Bergbach La Raspille, der weiter unten die Sprachgrenze bildet. Die Dezembersonne hatte in der Zwischenzeit eine unverschämte Wärme entwickelt. Auf 1200 Metern über Meer kam mir eine Joggerin entgegen, bekleidet mit einem Spaghettiträger-Leibchen. Ein Blick an die Südhänge zeugte vom bislang schneearmen und viel zu warmen Winter. Die braunen Hänge reichten bis über die 2000 Meter-Marke.
Das Weinbaudorf Varen erreichte ich über einen langen Abstieg, vorerst auf einer schnurgeraden Alpstrasse, hernach auf einem wiederum traumhaft schönen Pfad durch zunehmend lockeren Föhrenwald. Im Hintergrund zeigten sich die Gipfel des Simplongebietes. Wenigstens sie trugen Schneekappen und vermittelten einen Hauch von Winter. Von Varen führte mich die Route durch die ausgedehnten Rebberge hinüber nach Leuk, das sich in den letzten Sonnenstrahlen räkelte, derweil der Bahnhof im Talboden bereits im Schatten lag. Ein paar bildliche Eindrücke dieser insgesamt nachahmenswerten Wanderung gibt es auf meiner Fotoseite.
28. Dezember 2015
Auf der Fährte des Teufels
Tim Butcher: Auf der Fährte des Teufels, Malik Piper, München, 2014 |
Eine beeindruckende Reportage mit vielen Hintergrundinformationen über die Geschichte der bereisten Länder und das Leben von Kriegsberichterstattern. Lesenswert!
Tim Butcher, Jahrgang 1967, ist seit 1990 Journalist beim englischen »Daily Telegraph«. Er arbeitete für die Zeitung als Kriegsberichtserstatter, u. a. in Basra und Sarajewo, und war einige Jahre Afrikakorrespondent mit Sitz in Johannesburg. Inzwischen lebt er als freier Autor mit seiner Frau und zwei Kindern in Kapstadt. »Blood River«, Butchers erstes Buch, erhielt einen der wichtigsten britischen Publikumspreise (Richard & Judy Book Club) und wurde über Nacht zum Bestseller.
27. Dezember 2015
26. Dezember 2015
25. Dezember 2015
Der Berggeher
Wieland Elfferding: Der Berggeher, Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag, Wien, 2011 |
Der Autor, Jahrgang 1950, lebt als Lehrer und Publizist in Berlin und Bayern. Er ist regelmässig auf einsamen Routen in den Bergen unterwegs. Diese Leidenschaft teilt er mit seiner Frau Anke Bünz-Elfferding, mit der er das Buch «Die Alpen-Sherpas. Geschichten vom Hüttentragen im oberen Iseltal» verfasste.
24. Dezember 2015
Sommer-Weihnacht
23. Dezember 2015
22. Dezember 2015
Weniger Jäger und keine Touristen
Vergangenen Samstag knöpfte ich mir die Tourismus-Metropole Interlaken vor. Ich beinelte von Därligen während einer Stunde im Schatten zum Bahnhof von Interlaken West, wo ich einen 150-Grad-Schlenker vollführte und gegen die Heimwehfluh zog. Oben angelangt, stellte ich fest, dass ich bislang keinem Touristen begegnet bin, stattdessen hielt ich eine halbe Stunde nach Wanderstart mit einem älteren Jäger einen Schwatz. Der Mann beklagte sich über die schwindende Zahl an Nachwuchsweidmännern, obschon heute die praktischen Anforderungen weit weniger streng seien, als zu Zeiten seiner Jagdausbildung. Ich erfuhr zudem, dass der Hirschbestand im Gebiet über dem rechten Thunerseeufer in den vergangenen Jahren massiv zugenommen hat. Alleine im Justistal soll es angeblich 140 Hirsche geben. Ich versuchte mir vorzustellen, wie sich das Geröhre der Tiere während der Brunftzeit in diesem kleinen Tal anhören muss. Schauerlich …
Zurück zur Heimwehfluh, wo ich einen erquickenden Blick über den Thunersee, die Stadt und im Osten an die schneelosen Hänge des Brienzergrates hatte. Ich zog weiter auf mitunter lauschigen Pfaden über den Grossen Rugen und stieg anschliessend nach Wilderswil ab, das sich bereits dem Schatten ergeben hatte. Hier beeindruckten die zum Teil 400 Jahre alten Holzhäuser. Als Letztes visierte ich den Kleinen Rugen an, den ich ebenfalls auf einem schön angelegten Steig bestieg und noch einmal den Thunersee mit dem Niesen als majestätische Kulisse im Hintergrund überblickte. Auf der nun schattigen Nordseite stieg ich ab, kam an dem verlassen wirkenden Freilichttheater der Tell-Spiele vorbei und trabte an den Interlakener Ostbahnhof, wo ich nach 3½ Stunden Wanderzeit den ersten Touristen begegnete. Eine kleine Bildstrecke möge meine Eindrücke verdeutlichen.
Winterpause und tote Hose auf der Heimwehfluh. Dafür hatte ich die Aussichtsterrasse für mich alleine. |
Zurück zur Heimwehfluh, wo ich einen erquickenden Blick über den Thunersee, die Stadt und im Osten an die schneelosen Hänge des Brienzergrates hatte. Ich zog weiter auf mitunter lauschigen Pfaden über den Grossen Rugen und stieg anschliessend nach Wilderswil ab, das sich bereits dem Schatten ergeben hatte. Hier beeindruckten die zum Teil 400 Jahre alten Holzhäuser. Als Letztes visierte ich den Kleinen Rugen an, den ich ebenfalls auf einem schön angelegten Steig bestieg und noch einmal den Thunersee mit dem Niesen als majestätische Kulisse im Hintergrund überblickte. Auf der nun schattigen Nordseite stieg ich ab, kam an dem verlassen wirkenden Freilichttheater der Tell-Spiele vorbei und trabte an den Interlakener Ostbahnhof, wo ich nach 3½ Stunden Wanderzeit den ersten Touristen begegnete. Eine kleine Bildstrecke möge meine Eindrücke verdeutlichen.
21. Dezember 2015
Einstiegsdroge im besten Sinne
Ursula Bauer, Jürg Frischknecht: Solothurn Olten Aarau, Rotpunktverlag, Zürich, 2015 |
Nebst allgemein bekannten Fakten über die drei Städte am Jura-Südfuss, erschliessen uns die Autoren etliche Geheimnisse und besuchenswerte Orte. Der Leser erfährt nicht nur, wie die Entstehung der (modernen) Schweiz vonstatten ging, er erhält unter anderem auch Einblicke in die Eisenbahngeschichte Oltens, die Stadtgeschichte Solothurns oder über die zwei aus Deutschland zugewanderten Herren Meyer und Zschokke. Wie immer sind die Inhalte formidabel recherchiert und süffig geschrieben. Dabei beschränkt sich das Buch nicht nur auf Stadtrundgänge. Den Auftakt bildet eine mehrtägige Wanderung von Aarberg, vorerst der Alten Aare entlang ins Häftli bei Büren und hernach der Aare folgend bis zum Schinznach Bad. Pedestrische Unternehmungen im Jura, dem gebirgigen Hinterland der Städte, bereichern das Werk ebenso wie die abschliessende Jura-Höhenwanderung von Aarau via Wasserflue–Saalhöhe–Geissflue–Belchenflue–Roggen–Balmberg–Weissenstein–Grenchenberg nach Grenchen. Nebst zahlreichen Fotos besticht der Band durch viele historische Abbildungen sowie drei Foto-Essays.
Mit dieser Städte-Trilogie ist den Autoren ein liebevolles und aufschlussreiches Werk geglückt, das hoffentlich viele Liebhaber finden wird. Der Warnung im Vorwort kann der Rezensent nur beipflichten: «Wandern zwischen Aare und Jura, zwischen Ancien Régime und demokratischem Aufbruch kann süchtig machen.» Und wer nun noch ein Weihnachtsgeschenk für seinen wandernden oder geschichtlich interessierten Nächsten sucht: le voilà!
20. Dezember 2015
Fundstücke und ein Nachtrag
Es war am nass-kalten 2. Januar 1998. Wir gingen zu Viert mit Schneeschuhen vom freiburgischen Plasselb über die Erhebung La Patta zum Schwarzsee. Immer schön der deutsch-französischen Sprachgrenze entlang. Kurz vor Erreichen des Kulminationspunktes La Patta lag auf dem Weg ein Paar rote, kaum gebrauchte Handschuhe der Marke The North Face in genau meiner Grösse. Ich packte sie ein, und während mittlerweile knapp 18 Jahren leisten sie mir im Winter regelmässig gute Dienste.
Nun, vor einer Woche hing am Wegrand kurz vor dem Chuderhüsi bei Röthenbach im Emmental eine braune Wintermütze. Ich schaute genauer hin, sah, dass es sich um ein Produkt von The North Face handelte und spedierte dieses ohne zu zögern in den Rucksack. Nun ist also meine Winterbekleidung für Kopf und Hand markentechnisch komplett. Über das farbliche Zusammenspiel liesse sich indes diskutieren.
Und hier noch eine Ergänzung zum Blog von gestern. Leserin Marianne lieferte prompt ein paar weitere Synonyme für die Bezeichnung des Monats Januar: Hartmonat, Schneemonat, Eismonat, Eismond, Wintermonat, Wolfsmonat, Lassmonat und natürlich Jänner oder Jenner.
Und hier noch eine Ergänzung zum Blog von gestern. Leserin Marianne lieferte prompt ein paar weitere Synonyme für die Bezeichnung des Monats Januar: Hartmonat, Schneemonat, Eismonat, Eismond, Wintermonat, Wolfsmonat, Lassmonat und natürlich Jänner oder Jenner.
19. Dezember 2015
Hartung, Spörkel, Lenzing
Wer sich mit älterem Schriftentum beschäftigt, stösst immer mal wieder auf alte Monatsnamen. Schön, was unsere Altvordern einst kreiert und im Wortschatz mitgetragen haben:
Februar: Hornung, Spörkel, Narrenmonat, Schmelzmonat, Taumonat
März: Lenzing, Lenzmond, Fohlenmonat, Schnepfenmonat, Frühlingsmonat, Knospenmonat, Gartenmonat
April: Grünmonat, Ostermonat, Ostermond, Gauchmonat, Launing, Wandelmonat
Mai: Weidemonat, Weidemond, Wonnemond
Juni: Brachet, Brachmonat, Brachmond, Sommermond, Rosenmonat, Hundsmonat
Juli: Heuert, Heumonat, Heumond, Heuert, Bärenmonat, Honigmonat
August: Erntemonat, Ernting, Erntung, Ährenmonat, Sichelmond, Fliegenmonat
September: Herbstmonat, Herbstmond, Scheiding, Holzmonat
Oktober: Gilbhard, Weinmonat, Dachsmond
November: Nebelmonat, Nebelung, Windmonat (Karl der Große), Wintermonat, Reifmonat, Martinsmonat, Blutmonat, Schlachtmonat
Dezember: Christmond, Julmond, Heilmond
Weitere Adaptionen nehme ich gerne und jederzeit entgegen.
18. Dezember 2015
Mean Feat
John Waite: Mean Feat, Oxford Illustrated Press, Yeovil, 1985 |
But the walk had many rewards too; not only the beauty and splendour of the countryside he was journeying through and the freedom of living rough for so long, but also the companionship of the people he met along the way. The fact that most of these were shepherds and farm-workers, often the last generation of their family to be working the land, adds to their interest; the resulting intimate portraits being a recurring delight in the book.
Also of particular interest is the time he spent in the remote French village of Mas Bas where he paused to live and work awhile. The detailed study of the people and their life is fascinating. Mean Feat is an exceptionally fine first book from a writer whose eye for detail effortlessly involves the reader in whatever he is doing or experiencing, so that after 3000 miles, we, like he, are satiated and have to stop.
John Waite was born in Brazil and educated at Eton College and Cambridge University. He taught in Sussex before buying a one-way ticket to Mexico where he travelled and taught English. From there he set off on a ten-month overland journey to Bolivia, and a year later on the walk through South-Western Europe.
17. Dezember 2015
Zämegchruttet
Diese bemitleidenswerte Bank steht in einem Wald südlich von Bowil, an der Wanderroute zum Chuderhüsi. War's ein Vandalenakt oder das Alter des Bänklis, das den desolaten Zustand bewirkt hat? Egal. Lieber Ortsverein Bowil (falls es dich noch gibt), stelle doch eine neue Bank hin, oder entferne dieses Schreckgespenst, bitte. Es macht ke Gattig!
16. Dezember 2015
15. Dezember 2015
Damit wasche ich meine Hände
Moor zu heissen ist nicht immer lustig. Vor allem in Kindheitstagen waren Hänseleien an der Tagesordnung. In der Jugend kam der Spruch auf, den ich heute ab und zu noch zu hören bekomme: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Ich habe Schillers Dichtung ein wenig anders interpretiert: Der Mohr mag seine Schuldigkeit getan haben, der Moor hingegen geht und geht und geht.
Henu, es gibt von Zeit zu Zeit die schöne Kehrseite der Medaille, wie ich kürzlich mit Freude erfahren durfte. Eines meiner Wandergspänli schickte mir dieses aparte und äusserst wohlriechende Stück Seife zu. Besten Dank, liebe Schenkerin! Ich werde meine Hände zwar nicht in Unschuld waschen, aber immerhin im Moorgeist. Auch nicht schlecht.
Henu, es gibt von Zeit zu Zeit die schöne Kehrseite der Medaille, wie ich kürzlich mit Freude erfahren durfte. Eines meiner Wandergspänli schickte mir dieses aparte und äusserst wohlriechende Stück Seife zu. Besten Dank, liebe Schenkerin! Ich werde meine Hände zwar nicht in Unschuld waschen, aber immerhin im Moorgeist. Auch nicht schlecht.
14. Dezember 2015
Der Wanderlift vom Netschbu
Kurze Wanderung gestern im Emmental. Von der Zimmertsei bei Eggiwil via Chapf und Chuderhüsi nach Bowil. Den Aufstieg zum Chapf absolvierte ich mit dem ersten und einzigen Wanderlift der Schweiz, wie dieses Bild in der Nähe vom Netschbu (Netschbühl) bezeugt.
13. Dezember 2015
12. Dezember 2015
Der Teufel von Mailand
Martin Suter: Der Teufel von Mailand, Diogenes, Zürich, 2006 |
GR: Guarda, Bahnhof Chur, Landwasserviadukt, Bahnhof Samedan
11. Dezember 2015
Die Mutmacherin
Pia Brodmann: Zu Fuss nach Santiago de Compostela, Spalentor Verlag, Basel, 2002 ursprünglich im Verlag Warmisbach erschienen |
In diesem Buch hat sie ihre Erlebnisse in Wort und Bild festgehalten. Sie macht damit auch anderen Wanderern Mut, das Erlebnis Jakobsweg selbst einmal zu wagen. (Inhaltsangabe zum Buch auf der Website des Spalentor Verlags).
Und das schreibt die Autorin auf ihrer Website über ihr Buch: «Dies ist die Geschichte meiner Reise auf dem Jakobsweg: bodenständig und spirituell zugleich. Ich habe als 56-jährige zu Fuss und allein eine Reise unternommen, die mich von der Haustüre in Ettingen (nähe Basel) durch Frankreich und Spanien nach Santiago de Compostela geführt hat.
Es war auch eine Reise in mein Inneres, um zu mir selber und an die eigenen Grenzen zu kommen. Auf meiner langen Wanderung habe ich viel erlebt. Zu den Begegnungen mit Menschen, Tieren und Pflanzen kamen die überraschenden Begegnungen mit Tarotkarten. Sie waren sozusagen meine inneren Wegzeichen. Weit über zweitausend Kilometer bin ich in einer Art Meditation Schritt für Schritt vorwärts gegangen und kam durch Krisen zur Erkenntnis, dass der Weg wirklich das Ziel ist. Nach meiner Rückkehr habe ich mein Reisetagebuch ins Reine geschrieben und das vorliegende Buch ist entstanden. Es ist weder esotherisch, noch Reiseführer und auch kein religiöses Handbuch. Aber es ist meine Geschichte; bodenständig und spirituell zugleich. Mit diesem Buch möchte ich den Menschen Mut machen, ihre Sehnsüchte zu verwirklichen. Der erste Schritt ist der schwerste ... nachher geht es fast von allein ...»
10. Dezember 2015
Ein Test bahnt sich an und etwas Nasologie
Ich gebe es zu. Es war ein Spontankauf bei Aldi. Schuhspikes für Schnee und Eis. Ich kaufte sie nicht des vermutlich unbeabsichtigten Reimes wegen, nein, derartige Spikes wollte ich schon lange einmal ausprobieren. Nun bin ich gespannt, was die 6 Franken und 99 Rappen teuren (billigen) Teile Wert sind. Immerhin ziert das Siegel des TÜV Rheinland die Verpackung, ebenso das Label Geprüfte Sicherheit. Was bloss noch fehlt, ist der Schnee, und der scheint noch etwas auf sich warten zu lassen. Dran bleiben!
Weil hier etwas Platz zum Schreiben bleibt, noch dies: Auf der letzten Wanderung beklagte jemand seine triefende Nase. Ich hielt dagegen und sagte, dass triefende Nasen eine bestimmte Aufgabe erfüllen würden, das Ungemach also keines sei, sondern so von der Natur gewollt. Der als lästig empfundene Umstand ist nämlich nichts Geringeres als ein Schutzmechanismus. Die Nase filtert und erwärmt die angesogene Atemluft. Gleichzeitig ist das Organ der Kälte meistens schutzlos ausgesetzt. Nasale Sensorzellen melden dem Gehirn die niedrige Temperatur, woraufhin warmes Blut in die Nasenmuscheln strömt. Diese schwellen an und erwärmen die eingeatmete Luft. Die Nase bildet verstärkt Sekret, um die Schleimhäute feucht zu halten und Schmutzpartikel und Krankheitserreger abzutransportieren. Normalerweise fliesst das Nasensekret im Innern des Riechorgans ab, doch bei vermehrter Produktion und geschwollenen Nasenmuscheln beginnt die Nase zu laufen. Die als lästig empfundene Triefnase schützt also die Atemwege vor Infekten. Aha!
Weil hier etwas Platz zum Schreiben bleibt, noch dies: Auf der letzten Wanderung beklagte jemand seine triefende Nase. Ich hielt dagegen und sagte, dass triefende Nasen eine bestimmte Aufgabe erfüllen würden, das Ungemach also keines sei, sondern so von der Natur gewollt. Der als lästig empfundene Umstand ist nämlich nichts Geringeres als ein Schutzmechanismus. Die Nase filtert und erwärmt die angesogene Atemluft. Gleichzeitig ist das Organ der Kälte meistens schutzlos ausgesetzt. Nasale Sensorzellen melden dem Gehirn die niedrige Temperatur, woraufhin warmes Blut in die Nasenmuscheln strömt. Diese schwellen an und erwärmen die eingeatmete Luft. Die Nase bildet verstärkt Sekret, um die Schleimhäute feucht zu halten und Schmutzpartikel und Krankheitserreger abzutransportieren. Normalerweise fliesst das Nasensekret im Innern des Riechorgans ab, doch bei vermehrter Produktion und geschwollenen Nasenmuscheln beginnt die Nase zu laufen. Die als lästig empfundene Triefnase schützt also die Atemwege vor Infekten. Aha!
9. Dezember 2015
Neulich in 8340
Hinwil (ZH). Wie wär's mit einem Raclette in der Sauna, einem
Glacenfestival im Iglu oder Spaghetti Bolognese im Schlafsack, Früchtekuchen
im Schlachthof, Kaviar im Lernschwimmbecken oder Gänseleber in der
Abwasserreinigungsanlage?
Glacenfestival im Iglu oder Spaghetti Bolognese im Schlafsack, Früchtekuchen
im Schlachthof, Kaviar im Lernschwimmbecken oder Gänseleber in der
Abwasserreinigungsanlage?
8. Dezember 2015
Das neue Wandern
Manuel Andrack: Das neue Wandern, Berlin Verlag, Berlin, 2011 |
Manuel Andrack, geboren 1965 in Köln. Von 1995 bis 2008 Redaktionsleiter bei der Harald Schmidt Show und Schmidt & Pocher. Gekrönt wurde diese Tätigkeit durch den Deutschen Fernsehpreis 2001 und 2003. Seit 2004 publiziert er Bücher zum Thema Wandern, 1. FC Köln, Punk Rock und Ahnenforschung. Er ist Autor unter anderem für DIE ZEIT und den Stern wie auch Autor und Moderator beim Saarländischen Rundfunk.
7. Dezember 2015
Der unheimliche Jogger
Jahre hat es gedauert, bis es endlich zur Besteigung jenes Hügels gekommen ist, den ich schon unzählige Male aus allen Himmelsrichtungen betrachtet habe. Die Rede ist vom 1115 Meter hohen Bachtel im Zürcher Oberland. Für den vergangenen Samstag schlug ich meinem frisch geborenen Wanderclub, ausgehend von Hinwil, eine knapp 20 Kilometer lange Route vor, die nebst dem Gipfel auch den Besuch des ominösen Bachtelspalts vorsah. Erfolgte der Aufstieg über den Nordgrat auf beinahe menschenleeren Wegen, erwartete uns auf dem Bachtel eine skurrile Mischung aus Cervelat brätelnden Familien, fusskranken Autotouristen, Normalspaziergängern und Mountainbikern. Den Vogel schoss indes ein Jogger ab, der den ewigen Umgang zu haben schien. Kaum war er hinter einer Wegbiegung verschwunden, tauchte er wenig später an derselben Stelle wieder auf, um nach einige Minuten wieder an uns vorbei rennend aus dem Blickfeld zu entschwinden usw., usf. Getoppt wurde der wirre Dauerläufer allerdings von einem Einradfahrer, der die Bachtelstrasse hoch balancierend angewankt kam. Wer nun meinte, der stramme Mann trage sein Gefährt des steilen Gefälles wegen zurück ins Tal, sah sich eines besseren belehrt. Den Atem anhaltend, schauten wir dem Monozyklist zu, wie er sich wagemutig auf die wackelige Abfahrt machte.
Gerne erwähne ich an dieser Stelle, dass wir die Wanderung bei perfektem Wetter mit ebensolcher Fernsicht ausführten, währenddem das zu unseren Füssen liegende Mittelland von hartnäckigem Nebel bedeckt blieb. Als der 0815-Ausflüglerstrom eine Viertelstunde nach dem Bachtel versiegte, konzentrierten wir uns auf den Bachtelspalt, eine geologische Besonderheit im Nagelfluh-Ambiente, der wir mit viel Begeisterung huldigten. Nicht ohne einen gewissen Stolz schaffte ich es, mich durch den nadelörartigen Durchschlupf zu zwängen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass mein Ränzlein noch keine bedrohlichen Dimensionen angenommen hat.
Nichts für Vollschlanke: der Bachtelspalt (ZH) |
6. Dezember 2015
5. Dezember 2015
Lila, lila
Martin Suter: Lila, Lila, Diogenes, Zürich, 2004 |
ZH: Stadt Zürich
3. Dezember 2015
Zwanzig Minuten und dann dies
Glücklich schätzen darf sich, wer während der Mittagspause an einem See seine Füsse für einige Momente vertreten kann. Gestern war mir dieser Augenblick gegönnt. In wenigen Schritten gelangte ich im Thuner Ortsteil Dürrenast auf dem Uferweg an den spiegelglatten Thunersee. Ich zückte die Kamera (nein, nicht das Smartphone!) und versuchte, das betörende Dezemberlicht auf den Sensor zu bannen. Nach zwanzig Minuten musste ich leider abbrechen. Die Pflicht der täglichen Büroarbeit rief. Abends dann das Resultat. Noch einmal liess ich mir die Szenerie bildlich vor Augen führen, wählte, beinahe mechanisch schon, ein paar gelungene Motive aus, bearbeitete sie und stellte die Beute auf meine Fotoseite. Ein kleiner Foto-Essay war geboren.
1. Dezember 2015
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