Diese Geschichte einer Locarneser Familie vermittelt ein genaues Bild der Situation des Tessins nach dem radikalen gesellschaftlichen Wandel der letzten hundert Jahre. Die Tessiner haben ihr Land den «Kolonisatoren» aus dem Norden verkauft und damit den Zugang zu ihrer Vergangenheit, ihren Wurzeln, verloren. Ein kulturelles Vakuum ist entstanden. In Politik und Wirtschaft herrscht Korruption. Beatrice und ihre Geschwister finden in ihrem Leben verschiedene Antworten auf diese Situation: Trivina, Beatrices Schwester, verkauft sich in Zürich als Prostituierte den «Herren im Norden» und kehrt als unabhängige, erfolgreiche Geschäftsfrau zurück. Beatrice gibt sich selber auf und wird drogenabhängig. Ihr Bruder hingegen versucht, auf einem abgelegenen Bauernhof im Malcantone Lebensformen zu verwirklichen, die an archaische, bäuerliche Traditionen anknüpfen.Arnaldo Alberti: Die Familie der Beatrice,
Benziger/Ex Libris, Zürich, 1986
Die Chronik der Familie wird mit historischen Ereignissen aus dem 19. Jahrhundert konfrontiert, dem Aufstand der Liberalen in Locarno und der Ermordung des liberalen Politikers Francesco Gegiorgi. Eine überzeugende Auseinandersetzung mit dem Mythos Tessin. (Klappentext)
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