6. Februar 2019

Flattermann

Hansjörg Schneider: Flattermann,
Ammann, Zürich, 1995. 2011 neu
aufgelegt bei Diogenes, Zürich
Basel, die Stadt am Rheinknie, die Chemie-Metropole, ist wiederum Schauplatz eines Romans um den aus «Silberkiesel» bekanntgewordenen Kriminalkommissär Peter Hunkeler.

Es ist Sommer, Ferienzeit, Peter Hunkeler verbringt seinen Urlaub zu Hause. Täglich begibt er sich ins Rheinbad St. Johann, geniesst es, dass die Basler sich an den Stränden der Welt wie Hering an Hering bräunen und die Stadt den Einzelgängern überlassen haben. In dieser sommerlichen Stimmung gibt sie den Zurückgebliebenen ihre Poesie preis und offenbart einen friedlichen Charme, der in der üblichen Hektik des Alltags verlorengeht.

Da, Hunkeler nimmt aus den Augenwinkeln wahr, dass von der nahen Johanniterbrücke ein Mann in den Rhein springt. Flatternd stürzt er ins Wasser, einer, der den Tod sucht und doch am Leben bleiben will. Hunkeler, wie gebannt, unfähig, sich zu bewegen, verfolgt mit dem Blick das treibende, auf- und abtauchende Bündel. Weiter stromab wird es vom Matrosen eines Frachtkahns aus dem Wasser gezogen. Hunkeler sieht die Leiche, offensichtlich ein Selbstmord. Doch war es tatsächlich einer? Hunkeler zweifelt, ihn interessiert das Schicksal dieses Menschen, und so geht er den Spuren des Flattermanns nach.

Hansjörg Schneider evoziert mit seinem stimmungsvollen Erzählen die sommerliche Atmosphäre seiner Stadt, er entführt den Leser in das Leben seines Flattermanns und öffnet ein Panoptikum des Gewöhnlichen, das uns nicht mehr loslässt. (Klappentext)

BS: Stadt Basel SO: Bärschwil F: Elsass (Sundgau)

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