23. Juli 2017

Zu Fuss von München nach Prag

Burkard Wittek: Zu Fuss von München
nach Prag, Wiesenburg Verlag, 2008

München und Prag, Bayern und Böhmen, Deutsche und Tschechen. Gibt es im Herzen Europas eine interessantere, historisch bedeutendere Geschichte als diese? Die Geschichte dieses Herzstücks Europas und die des Zusammenlebens zweier so wichtiger Völker begann bereits im Mittelalter, mit dem Aufstieg Prags zur Residenzstadt, dem religiös-politischen Weg eines Jan Hus und dem Fenstersturz katholischer und kaiserlicher Boten; also dem Leben einer Stadt, die beginnend von der gemeinsamen Kultur der Tschechen und Deutschen, der Christen und Juden die wechselvolle Geschichte Europas bis heute in ihren Mauern trägt; und einer Metropole, die mit ihren mutigen Menschen bis in unsere Tage, bis zur Samtenen Revolution von 1989 ganze Weltreiche zerstört und wieder aufgerichtet hat.

Das alte Prag ist und war Schmelztiegel einer grossen kulturellen Vielfalt: mit seinem Leben und seinen vielfältigen künstlerischen Reizen, den mittelalterlichen Gassen, den Häusern und Vierteln aus Gründerzeit und Jugendstil; und der Karlsuniversität als dem ersten europäischen Zentrum von Wissen und Forschung und seiner ganzen, brodelnden Kultur aus Kunst, Literatur und Theater, wo Dichter wie Rilke und Kafka, Werfel und Musil, Meyrink und Reinerova ihre ersten wichtigen Schritte taten. Und nicht zuletzt das  tschechische Bier, die gemütlichen Lokale, die bohemienhaften Absinth-Bars und der Moloch aus Bierdunst und deftigen kulinarischen Genüssen, gleichgültig ob drüben im Prager Hofbräuhaus, dem U Fleku, oder im Gasthaus Zum Kelch (U Kalicha), wo Jaroslav Hasek seine Abenteuer vom braven Soldaten Schwejk einst niederschrieb.


Diese Region ist Inbegriff und Schaufenster der alten und jungen europäischen Kultur, eines europäischen Lebens, das sonst überall längst verloren scheint. München und Bayern, Böhmen und Prag werden in diesem Buch zu einer Beschwörungsformel für ein neues Europa.
(Inhaltsangabe zum Buch)

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