Vergangenen Samstag, 35 Grad Celsius, im Schatten. Brutale Hitze, die mich nicht davon abhielt, in die Zentralschweiz zu reisen und von Seelisberg aus den Niderbauen Chulm zu besteigen. Die Route führte mich vom Seeli über mitunter moorige Geländeterrassen zur wunderhübsch gelegenen Alp Weid. Hier hätte ich mir grussfreudigere Älpler gewünscht, doch wie wir alle wissen grüsst nicht jeder mit Inbrunst. Mag sein, dass ich den brummelnden Bartli bloss akustisch nicht vernommen habe. Möglich auch, dass er infolge Nackenstarre das Haupt nicht schwenken konnte.
Getoppt wurde die Weid'sche Lage indes von jener der Alp Lauweli. Dürfte ich mir ein Alpwesen zum Bewirtschaften aussuchen, das Lauweli wäre ein heisser Anwärter. Dazu gehört alleine schon der Zustieg durch die Steilflanke und wie der Weg plötzlich um einen Rank herum in flaches Gelände mündet. Von dieser Terrasse dann die traumhafte Aussicht über den Urnersee ins Reusstal und die zu beiden Seiten wild und steil aufragenden Berge. Im Rücken der an den Hang gebauten Alphütte beherrscht die mehrheitlich felsige Ostflanke des Niderbauen die Szenerie. Ablagerungen in Form von grossen Gesteinsbrocken und Schotterhalden zeugen von mehreren Bergstürzen. Mitten hindurch und vor allem hinauf führt ein Abenteuerpfad in weiss-blau-weiss. Stahlstifte, Stahltreppen, Stahlleitern, Stahlseile. Heavy Metal also und nach schweisstreibenden Kehren im lotrechten Couloirambiente die Belohnung 10 Meter vom Weg entfernt.
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