Peter Imhof: Senseflüe, Weber Verlag, Thun, 2012 |
Aus dieser Landschaft holte sich der Autor die Inspirationen für seine Texte. Eher besinnlich kommt etwa «Der Wäg dür d Schlucht» daher, erfüllt vom Staunen über den unvergleichlichen Zauber und die Vielfalt, die es in der Einsamkeit unter den steilen Flühen immer neu zu entdecken gibt. Doch auch witzige Geschichten mit Augenzwinkern wie «Hiitipüffi» müssen ihren Platz haben. Sie sorgen für Leichtigkeit, für ein Schmunzeln. Vom Dorfwald, mit den geheimnisvollen «Auperose a de Senseflüe» ist die Rede.
Auch die stolze, sagenumwitterte Grasburg hoch über dem Fluss lebt nochmals auf und wird auf originelle, ungewöhnliche Weise zu neuem Leben erweckt. Doch nicht alles und nicht überall ist nur reine Idylle; in «Auergattig Sensefründe» kommen auch Schattenseiten ans Licht. Mit «Leonie» bewegt uns zudem eine zarte, dramatische Liebesgeschichte zweier junger Menschen.
Ob es nun um die jäh abstürzenden Sandsteinflühe, um das glasklare Wasser mit den smaragdgrünen «Glunte» geht – mit Sensibilität und Leidenschaft gelingt es dem Autor, seinen Lesern die Wildheit einer intakten, nahezu unberührten Landschaft, die Romantik der Senseschlucht mit ihren verborgenen Schönheiten näherzubringen.
«Senseflüe» ist der Versuch des Autors, die Einzigartigkeit, die subtile Vielfalt der Stimmungen dieser Schlucht zwischen zwei Buchdeckeln erlebbar zu machen. Eine Hommage ist es an eine der wohl letzten Urlandschaften des Alpenrandes. In den Texten wird auch das Suchen nach dem Geheimnis immer wieder spürbar, das Suchen nach den Gründen, warum eine tiefe Sehnsucht uns immer wieder ans Wasser, zu den Steingärten, zu den Sandsteinflühen, hinab in die Schlucht, an die Sense zieht. (Klappentext)
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