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Hans Suter: Berner Affären, Emons, Köln, 2016 |
BE: Stadt Bern und Umgebung (Hauptschauplatz) BS: Stadt Basel ZH: Stadt Zürich
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Hans Suter: Berner Affären, Emons, Köln, 2016 |
BE: Stadt Bern und Umgebung (Hauptschauplatz) BS: Stadt Basel ZH: Stadt Zürich
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Roman Graf: Niedergang, btb, München, 2015 |
Moors Fazit: Was ich nicht verstehe: Weshalb schafft es ein solcher Roman mit Platitüden, unrealistischen Landschaftsbeschreibungen, einer lapidaren Handlung sowie einem Ende, das der Titel schon vorgibt, in die Nomination für den Schweizer Buchpreis? Bin ich zu anspruchsvoll, oder ist das literarische Niveau nicht mehr dasselbe wie vor 10 oder 20 Jahren?
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Michael Mittermeier: Achtung Baby! Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2010 |
«Achtung Baby!» ist ein wunderbar selbstironischer und herzzerreissend ehrlicher Bericht über eine Zeit im Leben, in der sich Gefühle von Stolz, Unsicherheit und Glück rasant abwechseln. Eins ist danach klar: Das Leben mit Kindern ist anders als man denkt, nämlich viel lustiger. (Klappentext)
Moors Fazit: Ein mitunter zum Brüllen lutiges Buch. Wäre ja auch gelacht, wenn der Mittermeier bei diesem Thema nicht aus dem Vollen geschöpft hätte. Daher: beste Unterhaltungsliteratur für alle, egal ob Kindermuffel oder Kinder-Nerd.
«Am nächsten Morgen ging es über das Filefjell weiter nach Bjöberg. Gerade als ich von Breistölen aufbrach, ging die Sonne auf und ergoss ihre Röte über das Nebelmeer und die Berggipfel, die wie weissrote Zelte aus dem Nebel aufragten. Das Tal, aus dem ich kam, lag ganz unter den Nebelwogen verborgen. Über der Berglandschaft aber spaltete sich der Nebel immer mehr und mehr, so dass die Sonne in breiten Streifen durchdrang, während einzelne warmgetönte Nebelfetzen um die Gipfel krochen.»
Fridtjof Nansen, der Mann der Tat, der zähen Energie, der Sieger über die Gewalten des Polareises, weist uns den Weg zur Gesundheit und Freiheit. Er ist ein Erzähler, dem man sich mit Freuden anvertraut. In seinen Reiseschilderungen aus Norwegen, Island und Jan Mayen, führt der Friedensnobelpreisträger den Leser zurück zur Natur. Nansens Erlebnisse werden ergänzt mit einem Aufsatz von mir zum Thema «Friluftsliv» (Freiluftleben) und einem Gedicht von Henrik Ibsen. Nach dem im Jahr 2016 erschienenen «Im Eise begraben / Abenteuerlust» ist «Freiluftleben» der zweite Titel, der in der Edition Wanderwerk veröffentlicht wird. Hier kann er auch direkt bestellt werden.
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Diverse Autoren: Jaun im Greyerzerland, Deutschfreiburger Heimatkundeverein, Freiburg, 1989 |
Ist Jaun ein Sonderfall? Ja und Nein! In Jaun leben wie überall Menschen, die sich im Alltag behaupten müssen, ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihre Freuden kennen. Doch trifft für Jaun und seine Bewohner vieles zu, das im Kanton einmalig und einzigartig ist : Jaun ist das höchstgelegene Dorf des Kantons und die einzige deutschsprachige Gemeinde im sonst französischsprachigen Greyerzbezirk. Die Jauner sprechen einen eigenen, nur ihrer Gemeinde vorbehaltenen Dialekt, der – auch dies einmalig im Kanton – klar erkennen lässt, dass die Alemannisierung Jauns aus dem Simmental erfolgt ist. Die alte kulturelle Verbundenheit mit dem Simmental und dem Saaneoberland wirkt auch im Hausbau, in der Siedlungsart und – im Fall der Alten Kirche – beim Kirchenbau nach.
Jaun hat einen Wasserfall, wie es im Kanton keinen zweiten gibt, und nützt die Wasser des Jaunbachs im einzigen privaten Elektrizitätswerk des Kantons zur Stromerzeugung aus. In Jaun führte man Auto- und Motorradrennen zu einer Zeit durch, als man andernorts Autos noch kaum zu Gesicht bekam (und schaffte die Rennen wieder ab, als man andernorts erst damit anfing!). Aus Jaun stammen Schweizermeister im Skilanglauf und die ersten Eigernordwandbezwinger Deutschfreiburgs!
Schon diese paar Hinweise mögen genügen, um aufzuzeigen, wie sehr Jaun einer Monographie würdig ist. Zwischen der Idee des Jaunbuches und der Verwirklichung vergingen allerdings mehrere Jahre. Das Festlegen der Themen und die Wahl der Autoren – wobei möglichst viele Einheimische zu Wort kommen sollten –, die Bereitstellung und Durchsicht der zahlreichen Manuskripte, die Redaktion und Drucklegung waren sehr aufwendig und arbeitsintensiv. Ich danke deshalb allen Autoren und Mitarbeitern nicht nur herzlich für den Beitrag, den sie an das Jaunbuch geleistet haben, sondern auch für die Geduld, die sie bis zur Herausgabe des Buches mit dem Redaktor hatten beziehungsweise haben mussten.
Beim vorliegenden Jaunbuch handelt es sich um einen Sonderdruck aus den gleichzeitig erscheinenden «Deutschfreiburger Beiträgen zur Heimatkunde», die vom Deutschfreiburger Heimatkundeverein herausgegeben werden. Allen, die zum guten Gelingen dieses Werkes beigetragen und mit ihrer finanziellen Unterstützung den Druck und die Herausgabe des Jaunbuches ermöglicht haben, sei ganz herzlich gedankt. (Vorwort von Moritz Boschung, Ehrenpräsident des Deutschreiburger Heimatkundevereins)
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Rosalia Wenger: Warum hast du dich nicht gewehrt, Zytglogge, Bern, 1982 |
Rosalia Wengers grosser Erfolg «Rosalia G. – ein Leben» hat vor allem die Autorin überrascht. Das Echo, das dieses Buch auslöste – sei es als Dokument aus einer Zeit, von der man plötzlich feststellte, dass man fast gar nichts wusste; sei es als Geschichte eines harten Frauenlebens – war überwältigend. Um ein überschaubares Buch zu erhalten, musste man aus dem umfangreichen Manuskript von «Rosalia G.» vieles auf später verschieben. Die Autorin: «Trotzdem wurmte es mich, dass nun so viele Geschichten nicht im Buch standen. Bei Lesungen las ich einige von ihnen immer wieder vor und hatte Erfolg. Diese «verlorenen Geisteskinder» habe ich nun gesammelt, bearbeitet und ergänzt.»
So ist nun ein Buch entstanden, das weiter in die karge Welt in der Lischern hineinleuchtet, das genaue Beschreibungen gibt von der harten Alltagsarbeit, von den Sorgen der kleinen Leute und den Benachteiligungen zuerst des Verdingkindes und später der Frau.
Diese Geschichten können nicht konstruiert werden; sie wurden aufgeschrieben von einer Frau, die das alles selber erlebt hat und im Alter die Kraft fand, Zeugnis abzulegen. Manchmal tagebuchartig, meist in kurzen, einfachen Geschichten treten Augenblicke, Gefühle, Ereignisse hervor, die wohl von einer düsteren Vergangenheit berichten, aber die frohen, ja fröhlichen Momente nicht vergessen. (Klappentext)
Die Autorin
Rosalia Wenger wurde am 5. Juni 1906 als uneheliche Tochter der Dienstmagd Rosina Wenger in Basel geboren. Ihr Vater war der deutsche politische Flüchtling Albin Lessing, der jedoch kurz nach der Geburt seiner Tochter in die USA emigrierte. Sie wuchs bei ihren Grosseltern auf dem Hof Lischern in der Nähe von Schwarzenburg im Kanton Bern auf. Die Grossmutter war ihre Ersatzmutter, da die Mutter über zu geringe finanzielle Mittel verfügte.
Schon als Elfjährige wurde Rosalia Wenger zu Fuhrhaltersleuten in Schwarzenburg verdingt. Als junge Erwachsene hatte sie als Dienstmädchen und Arbeiterin neun verschiedene Stellen in der ganzen Schweiz inne, bevor sie in Bern eine Berufslehre als Glätterin und Wäscherin absolvierte und als solche in Bern tätig war. 1932 heiratete sie den Arbeiter Werner Grützner, mit dem sie zwei Töchter hatte. Die Ehe stand wiederholt kurz vor der Scheidung, da sie ihr Mann zeitweise wie ein Dienstmädchen behandelte und ihr jahrelang Besuche und Reisen verbot.
1960 wurde sie vom Schwiegersohn ermutigt, ihre Zeit als Verdingkind, Arbeiterin, Dienstmädchen und unglückliche Ehefrau erzählerisch aufzuarbeiten. Nach dem Tod ihres Mannes trat Rosalia Wenger der Berner Frauenbefreiungsbewegung (FBB) bei. 1978 erschien ihre Autobiografie «Rosalia G.», die umgehend zu einem viel gelesenen Werk avancierte. Dafür erhielt sie 1979 den Buchpreis der Stadt Bern. Weitere Begebenheiten aus ihrem Leben, die nicht im ersten Buch Platz gefunden hatten, erschienen 1982 unter dem Titel «Warum hast du dich nicht gewehrt.» Rosalia Wenger starb am 5. Dezember 1989 im Alter von 83 Jahren. Nach ihr wurde 2004 bei der S-Bahn-Station Wankdorf in Bern ein Platz benannt.
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Andrea Maria Schenkel, Tannöd, Nautilus, Hamburg, 2006 |
Unheimlich wird es, weil man jeden Schritt des Mörders mitverfolgt, ihn beobachtet bei seinen alltäglichen Verrichtungen, ohne seine Identität zu kennen. Die spannende Unruhe, die einen bis zum Ende nicht verlässt, löst sich erst auf, wenn das Mosaik komplett ist. (Inhaltsangabe zum Buch)
«Tannöd» ist Andrea Maria Schenkels Debüt, für das sie den Deutschen Krimi Preis sowie den Friedrich-Glauser-Preis 2007 erhielt.
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Diverse Autoren: Foroglio, Agenziakay, Foroglio, undatiert |
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Tim Krohn: Irinas Buch der leichtfertigen Liebe, Diogenes, Zürich, 2000 |
Wieder einmal zeigt sich, dass die Welt mehr Vorstellung als Wille ist, dass Erotik vor allem im Kopf entsteht – und dass die Liebe ein zauberhaftes, kompliziertes Ding ist. (Klappentext)
F: Paris RUS: Moskau S: Svärdsjö
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Diverse Autoren: Das Freiburger Soldatenhaus, Chalet du Soldat, Fribourg, 1995 |
50 Jahre später präsentiert sich die Welt in einer veränderten Lage. Sie erlaubte es, ohne die Sicherheit unseres Landes zu gefährden, die wichtigste Reform der Armee seit ihrer Gründung an die Hand zu nehmen: die Armee 95. Die Armee 95 zeichnet sich aus durch eine neue Doktrin und veränderte Strukturen und führt zu einer Verjüngung sowie einer besseren Anpassung der Vorhandenen Mittel an die Aufgaben. Der sicherheitspolitische Bericht, der dieser Konzeption zugrunde liegt, hebt auch Fragen zur Zukunft unseres Landes hervor, die offen bleiben. Diese Fragen, seien sie allgemeinpolitischer oder sicherheitspolitischer Natur, müssen im Rahmen des Dialogs angegangen werden.
Das Soldatenhaus ist ein symbolischer Ort der Begegnung zwischen Armee und Zivilleben, zwischen Generationen, die einen Moment ihrer Existenz teilen, mit unterschiedlichen Erfahrungen, aber einem gemeinsamen Ziel: der Schweiz und ihrer Bevölkerung eine Zukunft in Frieden und Wohlergehen zu sichern. Es ist ein guter Ort für einen offenen und konstruktiven Dialog. Um dorthin zu gelangen, braucht es körperliche Anstrengung. Aber oben angelangt, erlebt man Befriedigung über das erreichte Ziel. Gleich verhält es sich mit den Anstrengungen, die es braucht, um künftige Ziele unseres Landes zu erreichen. Die Lage des Chalets am Fusse der Gastlosen symbolisiert diesen Aspekt: ein Berg, der einlädt, ihn zu besteigen. Nicht als Hindernis, das es zu überwinden gilt, sondern als Herausforderung, neue Wege zu öffnen und andere Horizonte zu finden. Das Soldatenhaus möge somit ein Ort der Begegnung sein und zum Dialog einladen. Es soll dazu beitragen, Meinungsverschiedenheiten aufzulösen und einen Konsens im Interesse von uns allen zu finden. (Vorwort von Kaspar Villiger, damaliger Vorsteher des Eidgenössischen Militärdepartementes und zugleich Bundespräsident)