Stephen Sokoloff, Walter Lanz: SlowFoot Wanderungen Böhmerwald/ Bayerischer Wald, Styria Verlag, Wien/ Graz/Klagenfurt, 2015, 180 Seiten |
So ist denn im einleitenden Kapitel von «kleinen Entdeckungsreisen abseits sportlichen Ehrgeizes» die Rede; von «sich Zeit nehmen», vom «Nachspüren der Geheimnisse der Natur und der Geschichte», von «Menschen, auf die man sich einlässt, die einem unterwegs begegnen» und von der «Gastronomie, die gross geschrieben wird». Dies geht am Besten, so die Autoren, wenn sich der Wanderer «entschleunigt und sein eigenes Tempo findet», ergo langsamer geht als der «Normal»wanderer. Dennoch sollen im Slow-Foot-Modus «äussere und innere Grenzen überschritten» werden. Die äussere Grenze bezieht sich auf die geopolitische Situation der beschriebenen Region, also auf das Dreiländereck Bayern – Oberösterreich – Tschechien, in der die 30 beschriebenen Slow-Foot-Wanderungen angesiedelt sind. Das Überschreiten dieser Gemarkungen wird als Überwindung von inneren Grenzen betrachtet. Von einer «Herausforderung» ist die Rede, damit «Neues entdeckt und der eigene Horizont erweitert» werden kann.
Wer sich diesem Führer anvertraut und auf Leistung aus ist, wird enttäuscht sein, denn die vorgeschlagenen, mit vielen Hintergrundinformationen versehenen Routen richten sich mit moderaten Längen von 1 bis 15 km und zu bewältigenden Höhenunterschieden von maximal 350 Metern in erster Linie an Familien mit Kindern, Senioren und gesundheitlich leicht beeinträchtigte Menschen.
Mein Fazit: «Slow-Foot-Wanderungen Böhmerwald/Bayerischer Wald» ist nicht die insgeheim erhoffte Revolution in Sachen Wandern, propagiert das Buch doch einfach die althergebrachten Sparten Spazieren, Flanieren, Promenieren, garniert sie mit kulturellem und gastronomischem Inhalt sowie mit den für jeden Wanderführer obligaten Informationen.
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